Suchmaschine oder Möbelpacker: von Lust und Frust, Bibliothekar zu sein

Wissen Sie, den meisten meiner Kolleginnen und Kollegen geht es so wie mir: wir mögen unseren Beruf und sind richtig gern Bibliothekarin oder Bibliothekar. Und das aus den unterschiedlichsten Motiven: die einen sind gern mit Menschen zusammen, die anderen mögen die Arbeit mit Büchern.
Wir haben Tüftler und Literatursucher unter uns, begeisterte Buch-Einkäufer, ordnungsliebende Regalaufräumer, innovative EDVler, einfallsreiche Problemlöser, phantasievolle Visionäre und gutgelaunte Tresendienstler. In jedem von uns schlummern Stärken und Vorlieben.

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Aufgeräumt : Blick in die Bereichsbibliothek 1

Doch bei aller Verschiedenheit haben wir auch eines gemeinsam: wir mögen es, wenn es schön und ordentlich ist. Und daher sehen wir ohne Murren die Notwendigkeit, dass aufgeräumt, Bücher sortiert, Tische gerückt, Stühle angestellt, Schmierpapierkästen aufgefüllt und Kopierer betreut werden müssen. Tag für Tag. Immer und immer wieder. Damit wir in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können, zusammen mit Ihnen.

In den letzten Wochen und Monaten müssen wir jedoch leider beobachten, dass diese Aufräumarbeiten immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Tische werden zwischen Regalen abgestellt, Stühle in andere Stockwerke verschleppt, Bücherwagen durch die Gegend gefahren, Regale in chaotischem Zustand hinterlassen. Sicherlich liegt dies auch an den steigenden Nutzungszahlen und der hohen Auslastung unserer Bibliothek. Und natürlich sind wir darüber sehr froh und auch ein bisschen stolz.
Doch je mehr wir aufräumen müssen, umso weniger Zeit haben wir für unsere anderen Aufgaben. Je öfter wir Möbelpacker sind und verschleppte Tische aus Fluchtwegen räumen, umso seltener können wir uns an unsere eigenen Tische setzen und neue Bücher für Sie einarbeiten. Die Fernleihbestellungen können dann nicht so schnell an Sie rausgehen, wie wir es gerne hätten und Sie es gewöhnt sind. Die Post wird nicht so zügig bearbeitet, der interne Leihverkehr muss warten. Das ist für uns der Moment, wo die Lust eher zur Last wird.

Daher möchten wir Sie bitten, sich aktiv an der Ordnung in der Bibliothek zu beteiligen. Natürlich heisst das nicht, dass Sie jedes Buch, das Sie aus dem Regal nehmen, wieder zurücksortieren müssen. Dafür haben wir ja auch unsere Rücklagewagen.
Aber es wäre uns eine große Hilfe, wenn Sie die Arbeitsplätze so nutzen und belassen, wie Sie sie vorfinden. Denn wir haben an ganz bestimmten Stellen Einzelplätze vorgesehen und an anderen Orten Tischgruppen aufgebaut. Durchbrechen Sie dieses Schema, um Tische in Stillbereichen zusammenzuschieben und gemeinsam dort zu arbeiten, stören Sie andere Nutzer. Wir bitten Sie, dies nicht zu tun.
Sollten Sie in Gruppen lernen wollen, fragen Sie doch bitte an den Auskunftstresen nach den dafür vorgesehenen Bereichen. Wir helfen Ihnen gern weiter. Denn wie ich schon sagte: wir mögen ihn, unseren Beruf.

 

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