Dr. Helge Steenweg moderiert heute auf dem Bibliothekartag in Hamburg die Podiumsdiskussion „Bibliotheksportale mit integrierten Discovery Service“. Hinter diesem geheimnisvollen „Discovery Service“ verbirgt sich eine geniale Verbesserung der Katalogrecherche. Im kommenden Jahr soll mit VuFind (sprich „ViewFind“) ein neues Rechercheportal an der Unibibliothek Kassel eingeführt werden. Die Tests sind vielversprechend. Mit VuFind wird die Katalogrecherche deutlich schneller und komfortabler. Sogar der direkte Volltextzugriff auf Zeitschriftenaufsätze wird damit möglich, ohne auf andere Portale oder Verlagsseiten wechseln zu müssen.
VuFind ist sozusagen die eierlegende Wollmilchsau der Bibliotheksrecherche. Die Suchmaschine wurde an der Falvey Memorial Library der Villanova University (VU) in Philadelphia (USA) entwickelt und als Open-Source-Software frei zugänglich gemacht. Neben Villanova ist VuFind zum Beispiel an der Yale University, der London School of Economics und in Deutschland an der Universitätsbibliothek Leipzig im Einsatz. Einen Überblick über die deutschen Installationen kann man sich im GBV-Wiki anschauen und VuFind ausprobieren.
Die UB Kassel beteiligt sich im Hessischen Bibliotheksverbund (HeBIS) an der Weiterentwicklung von VuFind. Die Arbeitsgruppe aus Informatikern und Bibliotheksexperten tagte vergangene Woche in Kassel. In etwa einem Jahr soll VuFind im Verbund eingeführt werden. Nach seinem Start 2004 ist das HeBIS-Rechercheportal (Nutzer in Kassel haben über KARLA darauf Zugriff) inzwischen in die Jahre gekommen. Für den neuen „Discovery Service“ VuFind gibt es im Verbund einen breiten Konsens, schreibt Heike Nienerza von der Universitätsbibliothek Frankfurt in einem ausführlichen Beitrag in der Online-Zeitschrift HeBIS Cocktail. Wer mehr wissen will über den Einsatz von VuFind in Hessen, der sei auf diesen Artikel verwiesen.