Vielleicht kennen Sie sie schon von der Servicetheke: unsere Auszubildende Lisa Badtke. Wir konnten sie gewinnen, uns mit einem Blogbeitrag einen kleinen Einblick in ihren Ausbildungsberuf zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (sprich: Bibliothekarin) zu geben.
„Wenn ich anderen erzähle, dass ich eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mache, begegnen mir oft fragende Blicke, weshalb ich meistens sage, dass ich eine Ausbildung in der Bibliothek mache.“
Viele können sich unter einer bibliothekarischen Ausbildung jedoch nicht wirklich etwas vorstellen, oder haben dieses Bild von der alten Bibliothekarin im grauen Faltenrock im Kopf, die die Studenten mit strengen Blicken straft, wenn sie zu laut sind. Aber diese Vorurteile stimmen längst nicht mehr, denn der Beruf ist heute vielfältig und interessant…
Die Ausbildung geht über drei Jahre, in denen ich neben meinem Berufsfeld der Bibliothek noch einige andere Fachrichtungen des Berufs durch Praktika kennenlernen darf. Fachangestellte für Medien und Informationsdienste, auch liebevoll FaMIs genannt, werden in den Fachrichtungen Bibliothek, Archiv, (Medizinische) Dokumentation und Bildagentur ausgebildet, das bedeutet, dass es FaMIs nicht nur in Bibliotheken, sondern auch in Museen, Krankenhäusern oder großen Unternehmen gibt.
Hier in der UB sorgen wir FaMIs zum Beispiel für Ihren Zugang zu Informationen und Medien in jeglichen Wissensbereichen. Die Ausbildung ist durch die Abwechslung von Büroarbeit und Nutzerkontakt sehr vielfältig. Zum einen lerne ich Arbeitsabläufe kennen, wie die Beschaffung und Einarbeitung unserer Medien in unser System, die Pflege unseres Buchbestands, oder auch die Organisation der Fernleih-Bestellungen. Gleichzeitig bin ich Teil unseres Servicetheken-Teams und lerne dort, wie ich Sie, unsere NutzerInnen bei allen Fragestellungen unterstützen kann.
Wichtig für unsere Bibliothek sind wir FaMIs gerade auch in Zeiten wie diesen, in denen viele Kollegen mit der Sanierung der Bibliothek am Holländischen Platz beschäftigt sind. Wir sind vor Ort und kümmern uns um die täglichen bibliothekarischen Aufgaben. Entgegen vieler altmodischer Vorstellungen über Bibliotheken werden auch diese immer technischer. Arbeitsvorgänge auf der Basis von EDV-Systemen sind auch hier nicht mehr wegzudenken, weshalb auch die Ausbildung zunehmend Inhalte im Bereich der E-Books, Datenbanken und Online-Katalogen enthält.
Besonders schön an meiner Ausbildung ist, dass ich innerhalb der Universitätsbibliothek auch Praktika in den hausinternen Abteilungen wie Digitale Bibliotheksdienste, Buchbinderei, Öffentlichkeitsarbeit oder Haushalt und Beschaffung machen kann, die mir weitere Einblicke in andere, nicht nur bibliothekarische Tätigkeitsfelder geben.
Mein Fazit: Bibliotheken sind ein wichtiger kultureller Baustein unserer Gesellschaft. Für das wissenschaftliche Arbeiten und Forschen werden immer Zugänge zur Literatur benötigt, egal in welcher Form, dafür ist es wichtig, dass es uns bibliothekarische Mitarbeiter gibt. Und mein Lieblingsarbeitsplatz? Der ist an der Servicetheke!