Allenthalben wird auf den 275. Geburtstag des Dichters, Gelehrten und Politikers Johann Wolfgang von Goethe verwiesen und angestoßen. Dem schließt sich die Universitätsbibliothek an und erinnert an die Besuche des Jubilars in der Kasseler Bibliothek: 

Die damalige kurfürstliche Bibliothek im Museum Fridericianum – die heutige Landesbibliothek unter dem Dach der Universitätsbibliothek – führte wie in Bibliotheken über Jahrhunderte und in Forschungsbibliotheken auch heute noch üblich, ein Besucherbuch.

Das Besucherbuch von Kunsthaus und Museum Fridericianum  für die Jahre 1769-1796 wurde 2009-2012 in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt durch Dr. Andrea Linnebach-Wegener ediert und kommentiert sowie durch die Universitätsbibliothek digitalisiert.  Alle Details zum Projekt finden Sie hier: https://www.ub.uni-kassel.de/besucherbuch/index.php?lang=de. Seitdem ist über die Webseite der Datenbank weltweit der Zugriff auf die digitale Edition und die Recherche nach Namen, Orten, Berufsgruppen und anderem möglich.

In diesem Besucherbuch finden sich drei Einträge, die den Besuch des Dichters dokumentieren und digital nachzulesen sind.  Die Forschungsergebnisse bezüglich Besuchszeitpunkt, Anlass u.a. Begebenheiten sind in den Kommentarfeldern festgehalten und höchst interessant – nachfolgend nur kurze Auszüge, die Sie neugierig machen sollen:

Der erste Besuch wird am 16.09.1779 notiert – Goethe befindet sich auf dem Weg über Frankfurt in die Schweiz und macht einige Tage Station in Kassel:
https://www.ub.uni-kassel.de/besucherbuch/datenbank.php?type=detail&besucherID=4104

Der zweite Besuch wird am 2.10.1783 als kurzer Zusatz zum Eintrag des ersten Buches festgehalten:
https://www.ub.uni-kassel.de/besucherbuch/datenbank.php?type=detail&besucherID=4104

Den dritten Eintrag nimmt Goethe eigenhändig am 14. Dezember 1792 vor.

Er ist auf der Heimreise aus Frankreich und erlebt bei der Suche nach einer Unterkunft in Kassel zunächst wenig Erheiterndes …
https://www.ub.uni-kassel.de/besucherbuch/datenbank.php?type=detail&besucherID=4104

Die Forschungen zu Goethe sind bis heute in wissenschaftlichen Bibliotheken ein Dauerbrenner. So verzeichnet die Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, die in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main gepflegt wird, pro Jahr im Schnitt bis zu 1000 neue Einträge an fachlich relevanter Sekundärliteratur. Und in der Campusbibliothek am Holländischen Platz füllen fast 40 laufende Meter gedruckte Primär- und Sekundärliteratur die Regale und auch die elektronischen Quellen sprudeln munter  – open end … wir gratulieren!

Ein Beitrag von C. Martin-Konle, Dr. B. Pfeil