Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil, Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek und Leitung Sondersammlungen
Mit dem Ankauf mehrerer Briefe von Wilhelm Grimm aus den Jahren 1815 bis 1816 auf einer Auktion konnte die UB Kassel ihre umfangreiche Sammlung um ein paar interessante Originale ergänzen.
Das kleine Konvolut enthält sechs Briefe an den Theologen und Pädagogen David Suabedissen, die sich bisher in Privatbesitz befanden. Suabedissen – gut ein Jahrzehnt älter als die Brüder Grimm – gehörte zu deren näherem Bekanntenkreis in Kassel und stand bis zu seinem Tod 1835 über mehr als zwei Jahrzehnte in regem brieflichem Kontakt mit beiden. Die jetzt erworbenen Briefe Wilhelm Grimms an den in Leipzig weilenden Suabedissen entstanden zu einer Zeit, in der Wilhelm Grimm erst seit kurzem den Posten des Bibliothekssekretärs an der Kasseler Landesbibliothek inne hatte.
Neben vielen privaten Mitteilungen, die Einblicke in Wilhelms Kasseler Alltag sowie sein Denken und Fühlen geben, enthalten die Briefe auch wichtige Informationen zu seiner Beschäftigung mit Sagen, Märchen, altdeutscher Sprache und Geschichtsforschung. Durch ihren engen Bezug auf die Lebens- und Arbeitssituation des jüngeren Grimm-Bruders in Kassel sind sie, auch über den fachwissenschaftlichen Aspekt hinaus, eine besonders wertvolle Ergänzung für die Kasseler Grimm-Sammlung. Sie sind über das Onlinearchiv der Universität Kassel ORKA wie auch über das Grimm-Portal zugänglich.
Finanziell unterstützt wurde der Ankauf von der Hessischen Kulturstiftung, dem Förderverein Grimm-Forschung an der Universität Kassel e.V., den Freunden und Förderern der Bibliothek und dem Rotary Club Kassel – Wilhelmshöhe.
Edition der Briefe an Suabedissen
(s. Nummer 77-79 und 81-83)