Briefe der Grimm-Familie im Onlinearchiv der UB Kassel

Digitalisate von wertvollen historischen Originalen nutzen: ORKA, das Onlinearchiv der UB Kassel

Digitalisate von wertvollen historischen Originalen nutzen: ORKA, das Onlinearchiv der UB Kassel

Zahlreiche Briefe und andere Dokumente der Brüder Grimm sind ab sofort weltweit und für jedermann digital abrufbar. Unter den Schriftstücken, die die Universitätsbibliothek Kassel und das Hessische Staatsarchiv Marburg aufbereitet haben, befindet sich beispielsweise die Begründung Wilhelm Grimms für seine Beteiligung am Protest der Göttinger Sieben.

Um die hessischen Grimm-Bestände für die Forschung leichter zugänglich zu machen, hatten die Universitätsbibliothek Kassel und das Hessische Staatsarchiv sich 2012, zum 200. Jubiläum der Kinder- und Hausmärchen, entschieden, den im Staatsarchiv verwahrten Nachlass der Familie Grimm zu digitalisieren und bibliographisch über das Onlinearchiv der UB Kassel ORKA zu veröffentlichen. Die wichtigsten Dokumente liegen nun vor.

Geburtstagsbrief der drei- und vierjährigen Brüder Jacob und Wilhelm an ihren Vater

Geburtstagsbrief der drei- und vierjährigen Brüder Jacob und Wilhelm an ihren Vater

Der digitalisierte Bestand enthält neben wissenschaftlichen und privaten Dokumenten des Berliner Kunst- und Literaturhistorikers Herman Grimm (1828-1901), eines Sohnes von Wilhelm Grimm, auch zahlreiche Briefe und weitere Zeugnisse der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, darunter zum Beispiel der Geburtstagsbrief des 4-jährigen Jacob und des 3-jährigen Wilhelm an ihren Vater Philipp Wilhelm Grimm (1789), ein Bericht des jugendlichen Jacob über den Unterricht am Lyceum Fridericianum in Kassel (1798), ein Brief Jacob Grimms, in dem er seine Auffassungen über die Bedeutung von Verfassungen darlegt (1837) oder die Begründung Wilhelm Grimms für seine Beteiligung am Protest der Göttinger Sieben (1837).

Begründung Wilhelm Grimms für seine Beteiligung am Protest der Göttinger Sieben

Begründung Wilhelm Grimms für seine Beteiligung am Protest der Göttinger Sieben

Die Originalunterlagen wurden dem Staatsarchiv 1947 vom Urenkel Wilhelm Grimms, Marko Plock, übergeben. Insgesamt handelt es sich um mehr als fünf Regalmeter Schriftgut aus der Zeit von 1698 bis 1949.

Während das Staatsarchiv die Dokumente und die dazugehörigen Verzeichnungsdaten zur Verfügung gestellt hat, übernahm die Universitätsbibliothek (UB) Kassel in Kooperation mit einem externen Dienstleister die Digitalisierung der schriftlichen Hinterlassenschaft und deren Präsentation im Netz. Die von der UB Kassel bibliographisch bearbeiteten ca. 37.000 Digitalisate sind seit Anfang des Jahres sowohl über das Online-Archiv ORKA der UB Kassel als auch über das Archivinformationssystem Arcinsys der Hessischen Staatsarchive zugänglich. Ein Teil dieser Dokumente wird derzeit bereits von der Kasseler Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel wissenschaftlich aufgearbeitet.

An der Universität Kassel wurde 2012 die bundesweit erste Professur eingerichtet, die sich ausschließlich Leben und Wirken der Brüder Grimm widmet. Jacob und Wilhelm Grimm verbrachten in Kassel ihre produktivste Zeit.

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