Wissen Sie, den meisten meiner Kolleginnen und Kollegen geht es so wie mir: wir mögen unseren Beruf und sind richtig gern Bibliothekarin oder Bibliothekar. Und das aus den unterschiedlichsten Motiven: die einen sind gern mit Menschen zusammen, die anderen mögen die Arbeit mit Büchern.
Wir haben Tüftler und Literatursucher unter uns, begeisterte Buch-Einkäufer, ordnungsliebende Regalaufräumer, innovative EDVler, einfallsreiche Problemlöser, phantasievolle Visionäre und gutgelaunte Tresendienstler. In jedem von uns schlummern Stärken und Vorlieben.
Doch bei aller Verschiedenheit haben wir auch eines gemeinsam: wir mögen es, wenn es schön und ordentlich ist. Und daher sehen wir ohne Murren die Notwendigkeit, dass aufgeräumt, Bücher sortiert, Tische gerückt, Stühle angestellt, Schmierpapierkästen aufgefüllt und Kopierer betreut werden müssen. Tag für Tag. Immer und immer wieder. Damit wir in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können, zusammen mit Ihnen.
In den letzten Wochen und Monaten müssen wir jedoch leider beobachten, dass diese Aufräumarbeiten immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Tische werden zwischen Regalen abgestellt, Stühle in andere Stockwerke verschleppt, Bücherwagen durch die Gegend gefahren, Regale in chaotischem Zustand hinterlassen. Sicherlich liegt dies auch an den steigenden Nutzungszahlen und der hohen Auslastung unserer Bibliothek. Und natürlich sind wir darüber sehr froh und auch ein bisschen stolz. Weiterlesen Suchmaschine oder Möbelpacker: von Lust und Frust, Bibliothekar zu sein