ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften
Ein Beitrag von Stefanie Bräuning-Orth
Es lässt sich wohl mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Lebenswissenschaften mit einigen der drängendsten Probleme unserer Zeit befassen. Über die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Biologie hinaus werden unter diesem Begriff nämlich vor allem jene anwendungsorientierten Disziplinen zusammengefasst, die eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, der Lebensmittelherstellung und der Gesundheit von Tier und Mensch zum Ziel haben.
Die Agrar- und Ernährungswissenschaften sowie die Umweltforschung zählen damit ebenso zu den sogenannten „Life Sciences“, wie Medizin und Pharmazie, und teilweise reicht die lebenswissenschaftliche Forschungsaktivität bis in die Human- und Sozialwissenschaften hinein.
Ob es gelingen kann, die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern, wenn gleichzeitig ein fortschreitender Klimawandel und nicht nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden steigenden Druck auf unsere natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und die biologische Vielfalt ausüben, ist eine Frage, die uns alle betrifft. Und was den Bereich der Medizin angeht, so steht dieser Tage natürlich ganz besonders die Corona-Forschung im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit.
ZB MED versteht sich als Partner und Dienstleister der lebenswissenschaftlichen Forschung und entfaltet getreu dem Motto „Datenwissenschaften für die Lebenswissenschaften und Dienstleistungen rund um Fachinformationen – umfassend, digital, forschungsbasiert“ zahlreiche spannende Aktivitäten, um diesem Selbstbild gerecht zu werden. Hervorgegangen aus zwei im Rheinland beheimateten Vorgängereinrichtungen verfügt das Informationszentrum über zwei Standorte: Den Bereich Medizin und Gesundheitswesen in Köln und die Fächer Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften in Bonn. Neben umfassenden Beständen vor Ort hält das Informationszentrum einige hochinteressante digitale Angebote bereit, die für die überregionale Informationsversorgung gedacht und somit aktuell von besonderem Interesse sind.
So haben registrierte Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise Zugang zu einigen interessanten E-Book-Kollektionen, die auch für Fernzugriff lizenziert wurden. Der für die Nutzung erforderliche virtuelle Bibliotheksausweis kann per E-Mail beantragt werden. Auf diesem Wege verfügbar sind beispielsweise die Karger eBook Collection + Archive (1890 – 2020) mit ca. 2.700 Titeln, die 2016 LWW Classic Book Collection, die weitere 1.034 E-Books beinhaltet, sowie über 7.000 aktuelle Titel verschiedener Verlage auf der Plattform ProQuest EbookCentral. Da diese elektronischen Bestände zumindest nicht im kompletten Umfang an der Universität Kassel zur Verfügung stehen, lohnt sich ein Blick in das Angebot auf alle Fälle, zumal auch weitere Anschaffungsvorschläge für benötigte Titel gemacht werden können, die noch nicht im Bestand von ZB MED vorhanden sind.
Ohne Registrierung nutzbar ist LIVIVO, die größte Suchmaschine Europas für Literatur, Informationen und Forschungsdaten für die Lebenswissenschaften. Sie basiert auf mehr als 59 Millionen Datensätzen, vereint die Fachgebiete Medizin und Gesundheitswesen, Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften unter einem Dach und unterstützt damit fachspezifisch die Inter- und Transdisziplinarität im wissenschaftlichen Arbeiten. Auch die Förderung von Open Access ist ein Anliegen von ZB MED: Die PUBLISSO Open-Access-Publikationsplattformen bieten Forschenden aus dem Bereich der Lebenswissenschaften die Möglichkeit, ihre Arbeiten und Forschungsdaten Open Access – d.h. frei im Internet zugänglich – zu veröffentlichen.
Brandaktuell hat ZB MED außerdem zahlreiche Angebote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Forschung an SARS-CoV-2 und COVID-19 auf dem ZB MED COVID-19 HUB zusammengestellt Dieser wird sukzessive erweitert und ist frei zugänglich. Auf der Plattform gibt es eine Sammlung verschiedener Ressourcen von freier Literatur, aktuellen Quellen und Text-Mining-Korpora. ZB MED entwickelt zudem weitere Literatur- und Daten-Services, die Forschende rund um COVID-19 informieren. So stehen für die molekularbiologische Forschung interaktive, bioinformatische Werkzeuge wie z.B. Genomebrowser und phylogenetische Bäume der kompletten SARS-CoV-2-Genome bereit. Über diese und weitere Corona-bezogene Angebote informiert eine Übersicht auf den Webseiten von ZB MED.
Dies ist lediglich ein kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Aktivitäten von ZB MED, es gibt noch viel mehr zu entdecken! Wer sich regelmäßig über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten möchte, kann den vierteljährlich erscheinenden Newsletters abonnieren. Für Fragen rund um die Literaturrecherche oder den Services ist das ZB MED InfoCenter telefonisch oder per E-Mail erreichbar.
Kontakt:
InfoCenter ZB MED
Telefon: +49 (0)221 478-5685
E-Mail: info@zbmed.de
Links:
Fernzugriff E-Book-Kollektionen (ZB MED)
Anschaffungsvorschläge (ZB MED)
Übersicht Corona-bezogene Angebote (ZB MED)
Karger eBook Collection + Archive (1890 – 2020)
2016 LWW Classic Book Collection
ProQuest EbookCentral
ZB MED COVID-19 HUB
COVID-19 Genomebrowser
COVID-19 Phylogenetische Bäume
Dieser Beitrag – ausgenommen Zitate und anderweitig gekennzeichnete Teile – ist unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung International (CC BY 4.0) lizenziert. Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.