Open Access Week 2019: Gold hui – Grün pfui?

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Als die Universität Kassel im November 2005 eine Open-Access-Policy verabschiedete, war sie eine der ersten in Deutschland und Vorreiterin. Die Policy empfahl den Grünen Weg des Open Access, also die frei zugängliche Zweitveröffentlichung von Zeitschriftenartikeln auf Schriftenservern wie dem universitätseigenen KOBRA. Im Sommer 2018 wurde sie umfassend um die Empfehlungen erweitert, in Gold-Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen, bei diesen in Herausgeber- und Gutachterollen mitzuwirken und den Übergang von Subskriptionszeitschriften zum Open Access zu unterstützen. Wenn Sie Ihre eigene Open-Access-Zeitschrift herausgeben wollen, steht Ihnen beispielsweise Open Journal Systems der UB zur Verfügung.Dennoch spielt der Grüne Weg auch in der überarbeiteten Open-Access-Policy eine wichtige Rolle. Bei Veröffentlichungen in traditionellen Subskriptionszeitschriften sollten Sie immer prüfen, ob Ihnen ein Zweitveröffentlichungsrecht zusteht. Die SHERPA/ROMEO-Liste gibt dazu einen Überblick, doch im Zweifelsfall gilt immer der Vertrag mit dem Verlag bzw. die Verlagsbedingungen, die Sie bei der Einreichung Ihres Manuskripts akzeptiert haben. Unser Tipp: Lesen Sie diese Bedingungen genau und speichern Sie sie ab. Damit Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht möglichst schnell wieder vergessen und nicht ausüben, müssen bei vielen Zeitschriften Embargos von mehreren Monaten, teilweise bis zu drei Jahren nach Erstveröffentlichung eingehalten werden. Doch das ist mit KOBRA kein Problem. Dort können wir für Sie das Embargo entsprechend hinterlegen. Stellen Sie Ihren Artikel in der vom Verlag erlaubten Fassung (Manuskript vor oder nach dem Review oder Verlagslayout) am besten direkt nach der Erstveröffentlichung in KOBRA ein, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Erst nach Ablauf des Embargos können Nutzer den Volltext Ihres Artikels auf KOBRA lesen.

Warum Sie Ihre Artikel überhaupt auf KOBRA zweitveröffentlichen sollten? Weil Sie damit Forscherinnen und Forschern weltweit den Zugriff ermöglichen, auch wenn diese nicht an einer Einrichtung tätig sind, die einen lizenzierten Zugang zur Originalpublikation hat. Ihr Artikel wird auf KOBRA gefunden, garantiert. KOBRA wird in Google Scholar und anderen wissenschaftlichen Suchmaschinen wie BASE indexiert. Auch Nutzer des Browser-Plugins Unpaywall, das wir Ihnen wärmstens ans Herz legen, finden Ihre Artikel auf KOBRA. Einmal installiert, blendet das Plugin auf der Seite des Originalartikels einen kleinen, grünen Tab ein, falls es eine frei verfügbare Zweitveröffentlichung gibt. Mit einem Klick sind Sie dort. Bequemer geht es nicht. Grünes Open Access ist nicht kompliziert. Sie müssen es nur nutzen. Fangen Sie gleich bei Ihrem nächsten Artikel damit an und starten Sie Ihre eigene Open-Access-Transformation.

So oder so, Open Access ist das Publikationsmodell der Zukunft. Ob es ein nachhaltiges Modell wird, hängt von den künftigen Entwicklungen und Initiativen ab. Die UB Kassel wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Open Access fair und finanzierbar bleibt und somit eine echte Alternative zum gegenwärtigen Subskriptionsmodell wird. Wir unterstützen Sie bestmöglich und hoffen, dass auch Sie Open Access unterstützen. Der Open-Access-Monitor bescheinigt der Universität Kassel derzeit einen Open-Access-Anteil von 34%. Das ist auf jeden Fall ein Grund, zuversichtlich zu sein.

Kontakt:
Dr. Tobias Pohlmann
openaccess@bibliothek.uni-kassel.de
0561 804 2529

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