Hier kommt der vorerst letzte Tipp aus unserer Reihe zu interessanten digitalen Angeboten der unterschiedlichen Fachreferate der UB Kassel. Dafür haben wir eine ganze Bibliothek ausgesucht, die wir Ihnen wärmstens empfehlen: Sie ist ausschließlich digital, fachübergreifend und ständig in Bewegung – und in Zeiten begrenzter Bibliotheks- und Museumsbesuche eine wahre Schatzkammer zum Stöbern nach Kulturgut nahezu aller Fachgebiete: Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB).
Allein die Zahlen sind beeindruckend: Weit über 33 Millionen Objekte gehören bereits zum „Bestand“ der DDB mit ca. 11 Millionen Digitalisaten. Ziel des gigantischen Projekts ist es, die digitalen Angebote der deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sukzessive miteinander zu verlinken und sie zugänglich zu machen. Die DDB ist das zentrale, vollständig in öffentlicher Verantwortung betriebene nationale Zugangsportal für Kultur und Wissenschaft in Deutschland und der nationale Datenaggregator für die Europeana, dem europaweiten Gegenstück zur DDB. Insgesamt 4.461 Institutionen sind aktuell bei der DDB registriert, davon sind 710 Bibliotheken.
Was ist zu finden? Neben Büchern und Texten gibt es Archivalien, Gemälde, Grafiken und Fotografien, Skulpturen, Musikstücke und andere Tondokumente, Filme und Noten, Handschriften und vieles mehr. Letztlich all das, was man auch in den deutschen Museen, Bibliotheken, Archiven und Mediatheken findet – nur eben digital und an einem zentralen Ort. Dabei sind die Inhalte nicht nur formal recherchierbar. Anschaulich und abwechslungsreich werden unter anderem neu eingespielte Sammlungen oder anlassbezogene Zusammenstellungen als virtuelle Ausstellungen präsentiert, die beim Flanieren auf der Seite Lust machen zu einem Besuch. Ein paar Beispiele:
Wie funktioniert die Suche? Die einfache Suche erlaubt das Recherchieren in allen Suchkategorien mit der Möglichkeit der Anzeige ausschließlich von Treffern, die mit Digitalisaten verknüpft sind. Die erweiterte Suche ermöglicht es, gleichzeitig nach bestimmten Datengebern (s. u.) oder nach Nutzungsrechten zu suchen oder die Treffer zu begrenzen bspw. auf Audiodateien oder auf Datensätze ohne Digitalisate. Die DDB weist also nicht nur digitale Bestände nach, sondern bietet zum Teil auch reine Erschließungsinformationen an – in erster Linie für Materialien aus Archiven, die (noch) nicht digital vorliegen. Damit schließt sie die Lücke eines zentralen Nachweisinstruments in Deutschland für Erschließungsinformationen und digitalisiertem Archivgut.
Wer kann Daten an die DDB liefern? Jede Kultur- und Wissenschaftseinrichtung in Deutschland. Der Vorteil für teilnehmende Institutionen: Der zentrale Zugang über die DDB führt Nutzer zuverlässig zu gesuchten digitalen Kulturgütern aus Deutschland. Da die gesuchten Werke und Objekte stets mit dem Ursprungsort verknüpft sind, werden sowohl die Bestände als auch die Einrichtungen selbst besser sichtbar und damit bekannter, sodass online wie offline mit einer Steigerung der Besucherzahlen gerechnet werden kann. Darüber hinaus können die Einrichtungen über das DDB-Netzwerk Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Die Digitalisate der UB Kassel sind auch direkt über das Onlinearchiv der Universität Kassel ORKA zugänglich.
Wie barrierefrei ist die DDB? Das DDB-Portal ist von der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) auf Barrierefreiheit hin untersucht worden. Grundlage der Evaluation war der aktuelle Anforderungskatalog der dafür einschlägigen BITV 2.0. Im Ergebnis erhielten alle Bereiche des Portals Bewertungen deutlich über 90 Punkten und einen Durchschnittswert von 93 Punkten. Das Portal ist damit auch für blinde und sehbehinderte Nutzer sehr gut geeignet.
Links:
DDB
Europeana
Onlinearchiv der Uni Kassel ORKA
DDB – Fragen und Antworten
Virtuelle Ausstellungen
Aus den Sammlungen
Archivsuche nach Kassel
Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0)
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