Vom Konzept zur Umsetzung: Wie der EOSC EU Node Forschende unterstützt und Open Science fördert

Am 22. Oktober 2024 gab die Europäische Kommission den offiziellen Start des EOSC EU Node bekannt – ein großer Fortschritt für die europaweite Umsetzung offener Wissenschaft, auch bekannt als Open Science. Doch was bedeutet offene Wissenschaft genau, und warum ist sie (für Europa) so wichtig?

Abbildungsnachweis: UNESCO Recommendation on Open Science. Published in 2021 by the United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, 7, place de Fontenoy, 75352 Paris 07 SP, France; This publication is available in Open Access under the Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC-BY-SA 3.0 IGO) license (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/igo/).

Was ist Open Science?

Open Science ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, wissenschaftliche Forschung und Ergebnisse frei zugänglich und transparent zu machen. Dadurch werden Innovation und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern gefördert und gleichzeitig profitiert die Gesellschaft von freiem Zugang zu Wissen. Die UNESCO unterstreicht in ihrer Open Science Empfehlung, dass die freie Teilhabe an wissenschaftlichem Fortschritt ein grundlegendes Menschenrecht ist [1].

Dabei lautet das Motto: As open as possible, also so offen wie möglich. Klar ist, dass nicht alle Daten uneingeschränkt öffentlich verfügbar sein dürfen, sei es zum Schutz von Persönlichkeitsrechten, bedrohter Spezies oder auch zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen.

An der Erreichung dieser Ziele arbeiten Akteure aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam, häufig mit speziellen Schwerpunkten. Wir Bibliotheken haben beispielsweise Open Access, also den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und anderen Materialien, wie Bildungsmaterialien (Open Educational Ressources, OER), besonders im Blick.

Ein weiterer Fokus liegt auf möglichst offenen Daten (Open Data), die nach den international anerkannten FAIR-Prinzipien aufbereitet und bereitgestellt werden. Die FAIR-Prinzipien sollen gewährleisten, dass Daten so gespeichert und beschrieben werden, dass sie auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), austauschbar (Interoperable) und wiederverwendbar (Re-usable) sind. Auch Forschungsförderer beziehen sich auf diese Prinzipien (z.B. DFG-Kodex, Leitlinie 13 [2]) und erwarten in Drittmittelprojekten einen entsprechenden Umgang mit Forschungsdaten.

EOSC und die Vision für eine Offene Wissenschaft in Europa

Open Science stärkt Transparenz und Zusammenarbeit in der Forschung. Sie ermöglicht einen schnelleren Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft und fördert Bildung, Wirtschaft und die Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Gesundheitsforschung.

Um Open Science zu verwirklichen, braucht es jedoch mehr als nur die Bereitschaft, Informationen zu teilen – nämlich die Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen, die den Austausch vereinfachen. Genau hier setzt die European Open Science Cloud (EOSC) an. Die EOSC versteht sich als „Enabler“ (Ermöglicher), der die Nutzung und den Austausch wissenschaftlicher Daten in ganz Europa erleichtert. Mit dem Aufbau eines Netzwerks aus sogenannten Nodes (Knotenpunkten) schafft die EOSC digitale Plattformen, die grenzübergreifend Zugang zu Daten, Publikationen und speziellen Forschungsservices bieten.

Was bietet der EOSC EU Node und wie können die Angebote genutzt werden?

Der EOSC EU Node ist der erste dieser Knotenpunkte. Er stellt den europäischen Forschenden mehrere neue Tools zur Verfügung, die auf die Anforderungen moderner Forschungsprozesse zugeschnitten sind, insbesondere für datenintensive Arbeiten.
Besonders hervorzuheben ist der Large File Transfer, mit dem ein auch von Kasseler Forschenden häufig genannter Bedarf abgedeckt wird: große Datensätze bis zu 1 TB können hiermit sicher ausgetauscht werden.

Zu den weiteren Funktionen gehören:

  • Bulk Data Transfer: Transfer von Daten in datenintensive Umgebungen.
  • Virtuelle Maschinen: Ermöglicht flexible Experimente und sichert deren Reproduzierbarkeit.
  • Interaktive Notebooks: Erstellung und Teilen von Dokumenten mit Live-Code-Ausführungen.
  • File Sync & Share: Automatische Dateisynchronisation und sichere Weitergabe an andere Standorte und Teams.
  • Zugang zu assoziierten Plattformen: z.B. Openplato, stellt OER zu Open Science und Forschungsdatenmanagement bereit.

Forschende der Universität Kassel können den EOSC EU Node kostenfrei nutzen. Der Zugang erfolgt über die Plattform mit dem Universitätsaccount. Ein Credit-System sorgt für eine gerechte Ressourcennutzung, wobei die Credits regelmäßig erneuert werden. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier: https://open-science-cloud.ec.europa.eu.

Das Team vom Forschungsdaten-Service begrüßt die Bereitstellung neuer, konkret nutzbarer Dienste, die unser lokales Angebot sinnvoll ergänzen. Probieren Sie die neuen Dienste aus und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit – wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Ideen!

Zitate, Quellen, Weiterführendes:

[1] Unesco Open Science Empfehlung https://www.unesco.org/en/open-science/about?hub=686
[2] Deutsche Forschungsgemeinschaft. (2022). Guidelines for Safeguarding Good Research Practice. Code of Conduct. https://doi.org/10.5281/zenodo.6472827
Zugang und Informationen zum EOSC EU Node: https://open-science-cloud.ec.europa.eu
Mehr über die EOSC: https://eosc.eu/
Mehr über Open Science: https://www.publisso.de/open-access-beraten/faqs/open-science
Forschungsdaten-Service der Universität Kassel: https://forschungsdaten.uni-kassel.de

Ein Beitrag von Dr. Sabrina Jordan

Dieser Blogbeitrag wurde mit Unterstützung von ChatGPT (bereitgestellt durch die Universität Kassel) erstellt.


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