Es ist wieder soweit: Diese Woche findet die alljährliche internationale Open Access Week statt. Für uns ein willkommener Anlass, Sie in den nächsten fünf Tagen hier im Blog über Aktuelles rund um Open Access zu informieren. Building Structural Equity ist das diesjährige Motto, das auch uns umtreibt. Open Access war und ist ein Ansatz, Fehlentwicklungen finanzieller und struktureller Art im wissenschaftlichen Publikationswesen mit seiner Abhängigkeit von großen und immer größer werdenden Wissenschaftsverlagen zu begegnen. Aber werden die aktuellen Entwicklungen diesem Ziel noch gerecht? Profitieren alle Disziplinen gleichermaßen von der Open-Access-Transformation? Was können wir tun, um zu nachhaltigem Open Access und einem dauerhaft funktionsfähigen wissenschaftlichen Publikationsmarkt zu gelangen? Viele Wege führen zu mehr Open Access, alle haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen, gilt. Die kommenden Blogbeiträge greifen das auf, ohne auf alles abschließende Antworten liefern zu können.
First things first: Grundlage, um Open Access für die eigene Arbeit zu nutzen und in Zukunft mitzugestalten, ist ein fundiertes Wissen um die Thematik. In diesem ersten Beitrag möchten wir Ihnen daher die deutschsprachige Informationsplattform für Open Access ans Herz legen. Jahrelang war open-access.net die erste Anlaufstelle bei Fragen rund um Open Access. Seit Ende September erstrahlt das Portal in neuem Gewand, aktualisiert und umfassend erweitert unter der neuen Adresse open-access.network. Egal ob Profi oder Einsteiger:in, die Plattform eignet sich für alle Informationsbedarfe. Wie genau ist Open Access eigentlich definiert? Welche Finanzierungsmodelle gibt es? Welche freien Lizenzen stehen zur Auswahl und was bedeuten sie im Detail? Welche Vorbehalte gibt es gegen Open Access und sind diese gerechtfertigt? Wie kam es überhaupt zur Entwicklung von Open Access? All das und mehr beantwortet die Informationsplattform Open Access.
Die bisherige Entwicklung von Open Access an der Universität Kassel kann sich sehen lassen, wie der Open Access Monitor des Forschungszentrums Jülich zeigt. Rund ein Viertel der Zeitschriftenartikel von Wissenschaftler:innen unserer Universität erscheinen mittlerweile in reinen Open Access Zeitschriften, seien es durch Artikelgebühren (article processing charges bzw. APCs) finanzierte Zeitschriften (Gold) oder solche mit anderen Finanzierungsmodellen (Diamond). Diese Artikel sind somit vom ersten Tag an für alle interessierten Leser:innen weltweit kostenfrei verfügbar. Ein weiteres Viertel erscheint als Open-Access-Artikel in hybriden Subkriptionszeitschriften. Insbesondere unsere Teilnahme an den nationalen DEAL-Verträgen, sogenannte Open-Access-Transformationsverträge, mit den Verlagen Wiley (seit Mitte 2019) und Springer Nature (seit 2020) zeigt hier einen deutlichen Effekt. Ein kleinerer, aber nicht zu vernachlässigender Anteil an Artikeln wird auf Dokumentenservern wie KOBRA zweitveröffenlicht (Green). Somit sind mittlerweile deutlich mehr als 50% des Publikationsaufkommens der Universität Kassel ohne finanzielle Barrieren rezipierbar.
Und Ihr nächster Artikel? Warten Sie nicht länger und publizieren auch Sie im Open Access! Lesen Sie nach, welche Möglichkeiten sich Ihnen dazu in Ihrer Fachdisziplin bieten. Und verfolgen Sie unsere Blogserie. Im morgigen Beitrag werfen wir einen Blick auf unseren Open-Access-Publikationsfonds, die Entwicklung der durchschnittlichen APCs, die wir daraus bezahlen und stellen Fragen zur Nachhaltigkeit des APC-finanzierten Open-Access-Modells.
Kontakt:
Dr. Tobias Pohlmann
openaccess@bibliothek.uni-kassel.de
0561 804 2529
Dieser Beitrag – ausgenommen Zitate und anderweitig gekennzeichnete Teile – ist unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung International (CC BY 4.0) lizenziert. Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.