Open Access Week: Vortrag zu nachhaltigem Open Access der Open Library of Humanities

Auch in diesem Jahr findet wieder die International Open Access Week statt. Das Motto Community over Commercialization ist aktueller denn je. Aufgrund ihrer Marktmacht verlangen kommerzielle (Groß-)Verlage den wissenschaftlichen Einrichtungen seit den 1990er Jahren immer höhere Subkriptionskosten für den Zugriff auf wissenschaftliche Zeitschriften ab. Open Access (OA) war ursprünglich eine Gegenbewegung zu dieser „Zeitschriftenkrise“, ist aber inzwischen ebenfalls zu einem hoch lukrativen Geschäftsmodell für die Verlage geworden. Die Artikelgebühren für das Publizieren in reinen Gold-OA-Zeitschriften steigen, Qualitätsstandards sinken und die erhoffte Umwandlung klassischer Zeitschriften in OA-Zeitschriften durch sogenannte OA-Transformationsverträge bleibt bisher weitestgehend aus.

Bildrechte: Photo by Daniel Tong, Design by Kim Henze

Doch es gibt auch andere Ansätze wie den der Open Library of Humanities (OLH), den die UB Kassel seit 2020 unterstützt. Die OLH am Birkbeck College der University of London wurde 2013 als internationales Netzwerk von Wissenschaftler:innen, Bibliothekar:innen, Programmierer:innen und Verleger:innen gegründet und 2015 in einen von Wissenschaftler:innen geleiteten Verlag überführt, getragen von der Überzeugung, dass Forschungsergebnisse über das Internet weltweit frei zugänglich sein sollten, ohne die Kosten für die Veröffentlichung auf die Autor:innen abzuwälzen.

Die OLH deckt ihre Kosten über ein internationales Bibliothekskonsortiums und beweist damit, dass ein Finanzierungsmodell für qualitativ hochwertiges Open-Access-Publizieren ohne Publikationsgebühren (Article Processing Charges, APCs) möglich und langfristig tragfähig ist (sogenanntes Diamond Open Access). Jedes Bibliotheksmitglied zahlt einen relativ geringen, jährlichen Betrag und trägt so zur kollektiven Gesamtfinanzierung der geistes-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Zeitschriften des Verlags bei. Die Zahl der Mitglieder wuchs von 99 im Jahre 2015 auf 340 im Jahr 2023, die Anzahl der Zeitschriften im selben Zeitraum von 7 auf 28. Die Zeitschriften werden auf der eigens entwickelten Open-Source-Publikationsplattform Janeway veröffentlicht.

Wir freuen uns, dass wir im Rahmen der Open Access Week Frau Paula Clemente Vega für eine Online-Präsentation der OLH und ihrer Journals gewinnen konnten. Frau Vega ist Marketing Officer der OLH, Doktorandin am Birbeck College und Mitherausgeberin der Sondersammlung „Colonialities in Dispute: Discourses on Colonialism and Race in the Spanish State“ des Open Library of the Humanities Journal.

Bildrechte: Paula Clemente Vega, Open Library of Humanities

Wir laden alle Interessierten zu dieser englischsprachigen Präsentation am Mittwoch, dem 25. Oktober 2023, von 10 bis 11 Uhr ein. Melden Sie sich einfach per E-Mail (s.u.) an und wir senden Ihnen die Online-Zugangsdaten für die Veranstaltung zu.

Kontakt:
Dr. Tobias Pohlmann
openaccess@bibliothek.uni-kassel.de
0561 804 2529


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