Landesbibliothek

Bleibt für das Publikum geschlossen: die Eingangstür zum alten Tresortrakt

Bleibt für das Publikum geschlossen: die Eingangstür zum alten Tresortrakt

Besucher der Landes- und Murhardschen Bibliothek haben sich in den letzten Tagen und Wochen vielleicht darüber gewundert, dass zwar hin und wieder Baulärm zu hören, aber nichts zu sehen ist. Kein Wunder, denn eine vorgezogene Baumaßnahme der anstehenden Sanierungsarbeiten spielt sich derzeit im Kellergeschoss ab. Genauer gesagt im ehemaligen Tresorbereich.

Wo früher begeisterte BesucherInnen während der Museumsnacht mit Audioguide oder von einer netten Bibliothekarin zu den wertvollsten Stücken der Bibliothek geführt wurden, klaffte vor kurzem sogar ein großes Loch… jetzt entsteht dort ein Magazin mit Rollregalanlage. Die Tresortür bleibt, denn in diesem Gebäudeteil werden auch weiterhin unsere kostbaren Schätze lagern.

Nanu? Hier war doch bis gestern noch die große Vitrinenwand mit dem Hildebrandlied....

Nanu? Hier war doch bis „gestern“ noch die große Vitrinenwand mit dem Hildebrandlied….

Und nicht nur die vormals ausgestellten Stücke aus den Vitrinen werden hier untergebracht, sondern alle alten und wertvollen Kostbarkeiten, die einer besonderen Lagerung bedürfen. Denn der Tresorraum bietet nach Fertigstellung ideale Lager- und Aufbewahrungsbedingungen für Handschriften und Alte Drucke. Brandschutz- und löschtechnisch erfüllt der sanierte Bereich modernste Standards und garantiert unseren alten Werken  eine angemessene und absolut sichere Unterbringung.

Es gibt noch viel zu tun: Blick in den Vorraum

Es gibt noch viel zu tun: Blick in den Vorraum

Aber, werden Sie jetzt vielleicht fragen, wo können wir denn zukünftig den Willehalm-Kodex, die Gutenberg-Bibel und das Hildebrandlied anschauen? Die Antwort wird Ihnen gefallen: nach Abschluss der Sanierung werden wir mit einer neuen und wesentlich größeren Ausstellungsfläche aufwarten. Neueste Museumsgestaltung und höchste Sicherheitsstandards werden die Räumlichkeiten zu einer attraktiven und überegional beachteten Schatzkammer der Universität machen. WissenschaftlerInnen aus aller Welt finden  für ihre Forschungen dort beste Bedingungen vor.

Freuen Sie sich schon darauf? Wir auch. Und werden Sie deshalb über den weiteren Fortschritt der Bauarbeiten auf dem Laufenden halten.

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Einen ausführlichen Überblick erhalten ab sofort Liebhaber alter Handschriften, denn Dr. Brigitte Pfeil, stellvertretende Leiterin unserer Handschriftenabteilung, hat eine umfassende Linksammlung deutscher und internationaler Handschriftenkataloge und -datenbanken ins Netz gestellt. Die Digitalisierten Handschriftenkataloge Online führen den interessierten Nutzer zu Schätzen aus den verschiedensten Ländern und Orten und bringen damit nicht nur echte Handschriften-Freaks zum Schwärmen.

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Ansicht aus dem „Willehalm“, einem der vielen Schätze unserer Bibliothek

 

Klickt man sich eben noch durch heimelig klingende Orte wie Buxheim und Pommersfelden, gerät man in der Rubrik der internationalen Kataloge ganz ungeahnt auch schon mal in entlegenste Länder. So besucht man die wundervollen Seiten der „Irish script on screen“ (auch in gälisch!) oder gelangt bis in orientalische Gegenden wie den Libanon. Wie schön ist es da zu sehen, dass auch Kassel einen Platz unter all diesen Orten hat. Und der ist, wie ich voller Stolz sagen darf, nicht der kleinste.

Dr. Pfeil legt bei ihrer Zusammenstellung den Schwerpunkt auf die Inhaltsbeschreibungen der Codices und weniger auf die Bilddatenbanken, denn „zum Anschauen gibt es im Netz noch viel mehr“, sagt sie und verweist auf  Archivalia, ein Weblog, das Einträge rund um das Thema Archivwesen aufnimmt und als Gemeinschaftsblog auch offen für Beiträge interessierter Leserinnen und Leser ist.

Weitergehende Informationen zu den von Dr. Pfeil aufgelisteten Handschriftenbeständen erhalten Sie auch auf Manuscripta Mediaevalia, einer Datenbank, die derzeit mehr als 75.000 Dokumente zu abendländischen Handschriften hauptsächlich deutscher Bibliotheken erfasst.

Und alle, die neugierig auf die Kasseler Bestände geworden sind, seien verwiesen auf unser Open Repository ORKA. Dort liegen etliche unserer Handschriften bereits digitalisiert und zum Staunen bereit vor. Worauf warten Sie also noch? Ein Klick und Sie sind im Mittelalter…

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Noch bis 21. Dezember 2012 sind in der Universitätsbibliothek Kassel einige ungewöhnliche Exponate aus der Zeit zu sehen, als die Grimm Brüder Bibliothekare in der alten Landesbibliothek im Fridericianum waren: originale Katalogkarten mit den Handschriften der beiden, Bewerbungsschreiben und Reisedokumente. Daneben werden Radie-rungen und aquarellierte Zeichnungen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm gezeigt, die teilweise noch in keinem der bekannten Werkverzeichnisse auftauchen.  Darunter eine  erst jüngst vom Kasseler Grimmprofessor Dr. Holger Ehrhardt als Dorothea Viehmann identifizierte Darstellung einer Frau.

Wo:                       Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek –  Eulensaal-Foyer
Wann:                 Montag bis Freitag  9-18 Uhr,  Samstag 10-13 Uhr

Führungen:      03. November 10 Uhr, 14. November 15 Uhr, 14. Dezember 10 Uhr
Anmeldung erbeten unter:  0561 804-7318

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Bei Recherchen zu einem Sammelband über Dorothea Viehmann, der im November erscheinen soll, stieß Prof. Dr. Holger Erhardt in den Archiven der Landes- und Murhardschen Bibliothek auf ein bis dato unbekanntes Bildnis der Märchenerzählerin.

Die kleine „Viehmännin“ misst nur 8,8 x 4,4 cm

Erhardt, Leiter des Fachgebiets Werk und Wirkung der Brüder Grimm, ist der erste, der die kleine Radierung aus dem Nachlass der Grimms genauer untersuchte. Die Zeichnung war zum Schutz vor Verschmutzung in einem Passepartout untergebracht und entpuppte sich  bei näherer Betrachtung als eine Arbeit, die kein Geringerer als Ludwig Emil Grimm selbst angefertigt hatte. Sie zeigt drei Studien der „Viehmännin“ (so Grimms Bildunterschrift) im Jahr 1815, einige Monate vor ihrem Tod.

Ein sensationeller Fund wie dieser macht natürlich neugierig auf mehr. Und so freuen wir uns auf den Sammelband Erhardts, dessen Herausgabe mit dem zweihundertjährigen Bestehen der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen sowie mit dem Brüder-Grimm-Kongress Märchen, Mythen und Moderne der Universität Kassel im Dezember diesen Jahres verknüpft ist.

Weitere Einzelheiten finden Sie in den Universitäts-Nachrichten.

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Einmal im Jahr trifft sich der Freundeskreis der Landes- und Murhardschen Bibliothek und unternimmt eine Exkursion an einen interessanten Ort. In diesem Jahr heisst der Ort Fulda. Und Ziel der Exkursion ist die dortige Hochschul- und Landesbibliothek, die nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Herbst letzten Jahres ihren Betrieb wiederaufgenommen hat.

Doch wer ist dieser Freundeskreis und wie setzt er sich zusammen? Es handelt sich bei ihm um Freunde und Förderer der Bibliothek, die über Spenden und engagiertes Mitwirken dazu beigetragen haben, dass wir im Bereich der Restaurierung bereits auf einige Erfolge zurückschauen können. Genannt seien hier die Sanierung des Eulensaalfoyers in der Landes- und Murhardschen Bibliothek, die Restaurierung von alten Werken, die Digitalisierung von wertvollen Handschriften und der Neuerwerb von seltenen Drucken.

Die HLB Fulda : Skizze des Architekturbüros Sichau und Walter

Doch warum Fulda?
Die Domstadt ist nicht nur geschichtlich interessant, sondern hat für die Freunde und Förderer unserer Bibliothek in diesem Jahr einen ganz besonderen Reiz. Besichtigen wir doch mit dem Erweiterungsbau der Hochschul- und Landesbibliothek ein Gebäude, das im Auftrag des Architekurbüros Sichau und Walter erstellt wurde. Und ebendiese Architekten wurden auch mit der Sanierung der Murhardschen Bibliothek beauftragt. So hofft man, schon mal vorab einen Eindruck vom zukünftigen Erscheinungsbild der Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz erhaschen zu können.

Am 6. Oktober geht es los. Und wer sich für eine Mitfahrt und eine Mitgliedschaft am Freundeskreis interessiert, der sei auf das Mitteilungsblatt und unsere Informationsseiten verwiesen.

Wir wünschen allen Mitfahrenden einen schönen und ereignisreichen Ausflug!

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