Homeoffice #Tipp6

Bibliographie der deutschen Sprach-und Literaturwissenschaft
Ein Beitrag von Susanne Rockenbach

Ein Muss für alle Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wie auch für Studierende dieser und verwandter Fächer: Die Datenbank Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL). Seit 1957 wird sie von der Universitätsbibliothek Frankfurt gemeinsam mit dem Verlag Vittorio Klostermann herausgegeben, seit 2004 gibt es sie online.

Christa Wolf und Jurij Brezan
Bildnachweis: Bundesarchiv, Bild 183-Z1229-301 / Senft, Gabriele / CC-BY-SA 3.0

Die Suche enthält inzwischen fast 500.000 Einträge und umfasst den Berichtszeitraum von 1985 bis 2020. Pro Jahr erhält die BDSL ca. 15.000 Neueinträge. Nicht nur Monografien, auch Beiträge aus Sammelbänden und Fachzeitschriften werden hier verzeichnet, seit 2012 finden außerdem e-only Aufsätze und Rezensionen Eingang in die Datenbank. Und auch außerhalb des Verlagsbuchhandels erschienene Publikationen, die sogenannte graue Literatur, ist hier zu finden. Eine Freitextsuche nach dem Begriff Christa Wolf ergibt über 2.000 Treffer, davon immerhin 116 aus den letzten fünf Jahren.

In der Vollansicht des Einzeltreffers lässt sich über den Button Verfügbar prüfen, ob die Publikation im Bestand der UB Kassel enthalten ist. Dabei erscheint bei Aufsätzen aus E-Journals über eine Ampel, ob das E-Journal für die UB Kassel zugänglich ist oder leitet zur gedruckten Ausgabe der Zeitschrift in KARLA. Bei Monografien kann über den gleichen Button ermittelt werden, über welche Formate und wieviele Exemplare des Werks in KARLA verzeichnet und wo diese zu finden sind.

Über die in Datenbanken übliche gefelderte Suche in unterschiedlichen Kategorien (Autor, Titel, Freitext etc.) hinaus, bietet die Datenbank außerdem eine Suche nach Klassifikationen, beispielsweise nach literaturgeschichtlichen Epochen, mit der Möglichkeit, diese mit weiteren Filtern einzugrenzen. Beispiel: 20. Jahrhundert (1945-1989) | Filter: DDR | Filter: Literarisches Leben | ergibt 600 Treffer. Ein Wermutstropfen für die Nutzer*innen von Literaturverwaltungsprogrammen ist, dass die Datenbank bislang keinerlei Funktion für den Datenexport in Citavi oder ähnliche Produkte anbietet.

So ganz nebenbei fördert die Datenbank auch interessante Zufallsfunde zu Tage und inspiriert zur Neugier und zum Weitersuchen: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Dichter Paul Celan (1920-1970) ein Gedicht mit dem Titel Corona geschrieben hat? Eine in der BDSL gefundene Rezension brachte die Frage nach der Stimme des Dichters auf. Eine Original-Tonaufnahme dieses 1948 entstandenen Poems, das der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann zugedacht war, konnte dann schnell auf YouTube gefunden werden:

Paul Celan https://www.youtube.com/watch?v=X25-IDqiC5k

Links:
Bibliographie der deutschen Sprach-und Literaturwissenschaft
Liste der ausgewerteten Zeitschriften
Liste der ausgewerteten Sammelbände
Liste der ausgewerteten e-only-Zeitschriften
Suche nach Klassifikationen




Creative Commons LizenzvertragDieser Beitrag – ausgenommen Zitate und anderweitig gekennzeichnete Teile – ist unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung International (CC BY 4.0) lizenziert. Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.


Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *

*