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Hans Jürgen von der Wense, 1930

„Dieser erstaunliche Sonderling, dieser absolute Nicht-Literat      gehört an hervorragende Stelle in jener überfälligen Geschichte der geheimen deutschen Literatur, von der ich immer träume.“  (Botho Strauß)

Hans Jürgen von der Wense (1894-1966)  Schriftsteller, Musiker, Wanderer und Fotograf wohnte in den Jahren 1932-1940 in Kassel und erforschte von dort aus und in vielfältiger Weise die hessisch-westfälischen Mittelgebirge. Seit der ersten Tagung zu Leben und Werk Wenses 2008 und der Übergabe seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Kassel erfreut sich das umfangreiche Werk des Universalgelehrten einer wachsenden überregionalen Nachfrage.

In einem Rundfunk-Essay des SWR2 am heutigen 29. Oktober wird der Literaturwissenschaftler und Wense-Kenner Dr. Reiner Niehoff zum Thema „Wenses Über-All-Bücher“ berichten.

SWR2 Essay: Die Erde feiern
HEUTE Montag, 29.10. | 22.03 Uhr-23.00 Uhr | SWR2

Von der Wense – ein hochgewachsener, zurückgezogen lebender und seiner Gegenwart nahezu abhanden gekommener Schriftsteller, Übersetzer, Komponist, Fotograf und Landeskundler – veröffentlichte zu Lebzeiten etwa 80 Seiten. Nach seinem Tod im Jahre 1966 fanden sich in seiner Göttinger Dachwohnung 25.000 oft beidseitig beschriebene Blätter, zu einer monströsen Enzyklopädie geordnet, 42 Tagebücher, 40 Kompositionen, 11 Collagebücher, 13 Wetterbücher, 2000 – 3000 Fotografien, umfangreiche astrologische und geologische Aufzeichnungen sowie etwa 3000 Briefe. Wie konnte man ihn übersehen, diesen Solitär mit einer hohen Fähigkeit zum blitzklaren Aperçu und mit dem Hang zu einer Rhetorik der Euphorie, die alles dramatisiert und übersteigert, weil Kunst Lebensübersteigerung ist oder nichts?

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Portrait eines Mädchens, 1902, Signatur: 75 SF A 0102

 

Neben ihrem Bestand von derzeit ca. 64.000 Bänden, 2.200 Filmen und 95 laufenden Zeitschriften verfügt die Kunsthochschulbibliothek (Bereichsbibliothek 8 ) auch über historische Fotosammlungen, die online über den Dokumentenserver der UB Kassel, ORKA, erreichbar sind.

Einige der verborgenen Schönheiten aus der Studiensammlung zur Technikgeschichte der Fotografie  der Kunsthochschulbibliothek sind derzeit in einer kleinen Ausstellung auf dem Flur der Kunstwissenschaft unter den Themen Portraitfotografie, Landschafts-fotografie, sowie Technikgeschichte der Fotografie
zu sehen. Kuratiert wurde die Ausstellung, die noch bis
11. November zu sehen ist, von Studierenden der Kunstwissenschaft im Rahmen des Seminares Die Anfänge der Fotografie unter der Leitung von Birthe Rieger.

Ort: Kunsthochschule, Kunstwissenschaft, Menzelstr. 13-15, Südbau, 3. Stock
Zeit: Montag bis Freitag 8.00-20.00 Uhr
Führung: am 10.November (Wochenende der Graphik), 13.00-14.00 Uhr

 

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Noch bis 21. Dezember 2012 sind in der Universitätsbibliothek Kassel einige ungewöhnliche Exponate aus der Zeit zu sehen, als die Grimm Brüder Bibliothekare in der alten Landesbibliothek im Fridericianum waren: originale Katalogkarten mit den Handschriften der beiden, Bewerbungsschreiben und Reisedokumente. Daneben werden Radie-rungen und aquarellierte Zeichnungen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm gezeigt, die teilweise noch in keinem der bekannten Werkverzeichnisse auftauchen.  Darunter eine  erst jüngst vom Kasseler Grimmprofessor Dr. Holger Ehrhardt als Dorothea Viehmann identifizierte Darstellung einer Frau.

Wo:                       Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek –  Eulensaal-Foyer
Wann:                 Montag bis Freitag  9-18 Uhr,  Samstag 10-13 Uhr

Führungen:      03. November 10 Uhr, 14. November 15 Uhr, 14. Dezember 10 Uhr
Anmeldung erbeten unter:  0561 804-7318

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Bibliothek leicht gemacht: nutzen Sie unser reichhaltiges Informationsprogramm. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt! Wir steigern aber nicht das Bruttosozialprodukt, sondern Ihr Wissen rund um die Bibliothek.

In unserem aktuellen Schulungs- und Führungsprogramm wird – so hoffen wir – für jeden was dabei sein.

Für die Neueinsteiger bieten wir an verschiedenen Dienstagen unsere allgemeinen Einsteigereinführungen an, in denen Sie die wichtigsten Basics vermittelt bekommen und sich nicht mehr fragen müssen, wo was steht und wieso, warum wir unseren Katalog „Karla“ nennen und warum Ihr Dozent Sie so anlächelt, wenn er das Wort „Semesterapparat“ hört. Weiterlesen Lernen Sie doch, was Sie wollen : Schulungs- und Führungsprogramm für das Wintersemester 2012/13

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Wir wollen die dOCUMENTA 13 dann doch nicht ziehen lassen, ohne wenigstens auf ihre Berührungspunkte mit unserer Bibliothek zu verweisen. Und das mit ein ganz bisschen Stolz, handelt es sich bei der dOCUMENTA doch um eine der bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst.

"ex libris" von Emily Jacir

Da Sie – als fleißige dOCUMENTA (13) -Besucher – sicherlich Emily Jacirs Ausstellung im Zwehrenturm gesehen haben, möchten wir an dieser Stelle gerne auf einen anderen Teil ihres Gesamtkunstwerks mit dem Titel ex libris hinweisen. Thema ihrer Arbeit ist die Plünderung, Zerstörung und die nicht erfolgte Rückerstattung von Büchern. Hiervon erzählen auch die drei Plakattafeln auf der Grünfläche vor der Landes- und Murhardschen Bibliothek. Jacir hat Zitate von Widmungen aus Büchern widergegeben. Büchern, die im Rahmen von Plünderungen einst in Israel annektiert und später rückgeführt wurden. Abgefasst in verschiedenen Sprachen, sind diese Zitate auch an weiteren öffentlichen Plätzen in Kassel zu finden, u.a. am Kulturbahnhof.

Angeregt zu ihrer Arbeit wurde Emily Jacir anlässlich eines Besuchs in der Murhardschen Bibliothek. Die Zerstörung des Fridericianums 1941, welches zur damaligen Zeit die kurhessische Landesbibliothek beherbergte, sowie das Schicksal von zerstörten, annektierten, zurückerstatteten Bücher veranlasste sie zu ihrer Arbeit.

Es ist schön zu sehen, dass die dOCUMENTA (13) beides unter ihren großen, bunten Hut bekommt: einerseits Ausstellung mit Weltgeltung zu sein, aber eben auch ein ebenso feines Gespür für Lokalkolorit zu entfalten.

 

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Germanistikstudentin Birte Küper Uni Kassel

"Die Uni sollte so etwas öfter anbieten", meint Bachelorstudentin Birte Küper nach der Langen Schreibnacht in der UB Kassel.

Sie lacht kurz und lässt sich auf ein Foto und ein Gespräch ein. Nein, das Gespräch nicht jetzt, in der Nacht soll sie ja in Ruhe schreiben. Aber nächste Woche… Birte Küper studiert im sechsten Semester Germanistik im Hauptfach und Soziologie im Nebenfach. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer Bachelorarbeit und war das erste Mal bei der Langen Schreibnacht am 19./20. Juli mit dabei. Jetzt gab sie über ihre Schreiberfahrungen Auskunft.

Was hat Sie motiviert zur Schreibnacht zu kommen? – Es war das Rahmenprogramm, die Hoffnung auf Motivation durch ein gutes Arbeitsklima und positive Erzählungen von Kommilitonen.

Welche Schreibmethoden haben Sie? – Ich lege mir von dem Schreiben einen Wochenplan zurecht, den ich versuche einzuhalten. Ich würde mich aber keinem konkreten Schreibtyp zuordnen. Das ändert sich bei mir immer mal phasenweise. Mal schreibe ich motiviert stundenlang, auch ohne Zeitdruck. Manchmal räume ich die Wohnung auf und habe tagelang anderes, „wichtiges“ zu tun, bevor ich anfange. Oft fange ich auch recht zügig an und lasse die Arbeit dann vorm Korrekturprozess wieder tagelang liegen. Weiterlesen „Wie ich die Schreibnacht erlebt habe“: Gespräch mit Germanistikstudentin Birte Küper

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Die Berufsfelder in wissenschaftlichen Bibliotheken sind vielfältiger, als man gemeinhin denkt. Gerade Naturwissenschaftler und Ingenieure sind an den Zentralstellen gesammelten Wissens gefragte Leute. Jetzt hat Stefanie Bräuning-Orth, Diplombiologin und Fachreferentin an der UB Kassel, Studierenden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berufsfelder der Biologie“ das Berufsbild des Wissenschaftlichen Bibliothekars anhand ihres eigenen Werdegangs erläutert. „Eigentlich hatte ich mir das ganz anders vorgestellt“, begann sie ihren Vortrag.

Weiterlesen Bibliothek als Beruf: von der Biologin zur Bibliothekarin

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„Masterarbeit fertig machen, bevor sie mich fertig macht“, hat ein Student oder eine Studentin auf die Pinnwand „Was will ich erreichen heute Nacht?“ geschrieben. Was daraus geworden ist, wurde nicht überliefert. Das nächtliche Lernen und Schreiben endet jedoch gerade mit einem fröhlichen Frühstück mit vielen zufriedenen und erleichterten Gesichtern. Inzwischen war Zeit genug, um ein paar Fotos zu bearbeiten. Hier kommt also ein kleiner Rückblick auf die Schreibnacht 2012 in Bildern.

Weiterlesen Lange Schreibnacht in Bildern

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Dr. Marina Adams - Uni Kassel

Dr. Marina Adams: "Die deutsche Sprache als Medium der akademischen Kommunikation hat mich von Anfang an fasziniert".

Das wissenschaftliche Schreiben hat so seine eigenen Tücken. Wenn man in einer fremden Sprache Texte verfasst, kommen interkulturelle Irritationen dazu. Die aus Sibirien stammende Schreibforscherin Dr. Marina Adams bietet an der Uni Kassel einen besonderen Service an. Sie berät internationale Studierende bei ihrer wissenschaftlichen Textproduktion. Zusammen mit Frau Anh To steht sie auch in der Langen Schreibnacht am 19./20. Juli in der Unibibliothek für die Schreibberatung zur Verfügung (Arbeitsraum BB1, Raumnummer 0118 im Erdgeschoss).

Für den UB-Blog hat Marina Adams ihre persönlichen Schreiberfahrungen und ein Beispiel kulturbezogener Schreibprobleme notiert:

Weiterlesen Deutsch als Fremdsprache: Marina Adams berät internationale Studierende beim Schreiben

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Prof. John Searle

Professor John Searle an der Uni Kassel: Er gehört zu den einflussreichsten Philosophen der Gegenwart.

Sprechen bedeutet handeln. Sprache beschreibt nie nur Wirklichkeit, sondern produziert sie. Zum Beispiel Geld. Sprachakte als soziale Handlungen zu verstehen, das ist ein Verdienst des US-amerikanischen Philosophen John Searle. Seine Vorlesung zum Thema „Language and Social Ontology“, die er am 30. Mai an der Universität Kassel gehalten hat, ist jetzt auf dem Hochschulschriftenserver KOBRA als MP3 abrufbar. Die Kassel lecture kann man als grundlegende Einführung in sein Denken hören. Searls Ansatz, Sprache als konstitutiv für die soziale Wirklichkeit zu beschreiben, macht ihn über die Philosophie und Linguistik hinaus interessant, vor allem für die Sozialwissenschaften. Seine Vorlesung im voll besetzten Hörsaal I (450 Plätze) hatte jedoch nicht nur inhaltlich ihre Reize.

Weiterlesen Speech acts: John Searle’s Kassel lecture online

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