Landes- und Murhardsche Bibliothek

Was ursprünglich für das Jahr 2013 geplant war, geht nun endlich an den Start:
der neue Anbau für die Murhardsche Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz mit  zweigeschossigem neuen Lesesaal mit Blick ins Blätterdach des Murhardparks sowie Magazinflächen und einem attraktiven Ausstellungsbereich für das wertvolle historische Erbe der Universitätsbibliothek, wird im ersten Sanierungabschnitt errichtet.

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Der neue Anbau der Murhardschen Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz

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Ein gelungener Auftritt: die neueste virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek Grimm von A bis Z – Was uns die Brüder Grimm nicht erzählten,
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u der auch Digitalisate der Universitätsbibliothek Kassel gehören, widmet sich
der Entstehungsgeschichte der Grimm‘schen Märchensammlung wie auch dem ungewöhnlichen Leben der Brüder, ihrem politischen Engagement und ihrem Hinwirken auf eine deutsche Identität.“ Kuratiert von Lidia Westermann präsentiert die Austellung insgesamt 23 Stationen, überschrieben mit jeweils einem Buchstaben des Alphabets, die den Besucher durch Geschichte und Geschichten, Illustrationen, Grafiken, Audio-Aufnahmen und anderes digitales Bildmaterial unterschiedlicher Provenienzen rund um das berühmte Brüderpaar führen.

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Wenige Tage vor dem 130. Geburtstag des jüdischen Religionsphilosophen Franz Rosenzweig hat die Universitätsbibliothek Kassel ein bedeutendes Exemplar  seines zentralen Werks ‚Stern der Erlösung‘ zum Geschenk erhalten. Der einem Freund und Verwandten gewidmete Band hat eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit den religionsphilosophischen Reflexionen des in Kassel aufgewachsenen Rosenzweig.

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Franz Rosenzweig, Stern der Erlösung, Erstausgabe 1921 und Widmungsbrief

Weiterlesen UB Kassel erhält Rosenzweig-Erstausgabe mit Widmungsbrief

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Ein Beitrag von Sabina Lüdemann und Matthias Schulze

In welcher Straße lebte Ihr Urgroßvater und welchen Beruf übte er aus? Wem gehörte das Haus, in dem Ihre Großeltern lebten, früher und welche Familien lebten außerdem dort? Welche Adresse hatte eine bestimmte Behörde?

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Kasseler Adressbücher: Eine Fundgrube nicht nur für die Familienforschung

In den Kasseler Adressbüchern können Sie eine Antwort auf Ihre Fragen finden.  Sie sind eine wahre Fundgrube für Informationen zum Alltagsleben und zur Sozialstruktur der Stadt Kassel. Enthalten sind dort neben der nach den Nachnamen geordneten Liste der Einwohner zum Beispiel Häuserverzeichnisse nach Straßen, Einträge zu Behörden, Institutionen und Vereinen oder Auszüge aus dem Handelsregister. Außerdem kann man auch allerlei anderes Wissenswertes über die Stadt erfahren: Sehenswürdigkeiten, Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel, Theater und Konzerte oder auch städtische Steuern und Schulgeld sind Informationen, die ein Adressbuch bieten kann. Weiterlesen Eine Fundgrube für die regionalgeschichtliche Forschung: Kasseler Adressbücher 1834-1965

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Wertvolle Originaldokumente lagern in den nordhessischen Archiven und Bibliotheken

Um den Schutz von Kulturgütern in Bibliotheken, Museen und Archiven zu verbessern, haben die UB Kassel und elf weitere Institutionen aus  Stadt Kassel und Region Nordhessen einen Notfallverbund gegründet. Die Vereinbarung sieht u.a. die gegenseitige Unterstützung im Ernstfall oder die Bereitstellung von Ausrüstung für fachgerechte Bergung und Erhaltung der Schätze vor. Tausende einmaliger Kulturschätze von unersetzlichem Wert lagern in den Depots nordhessischer Bibliotheken, Archive und Museen.
Trotz größter Sorgfalt sind sie dort nicht vor Gefährdungen wie Bränden, Wassereinbrüchen oder schweren Unwettern gefeit. Weiterlesen Allianz für Kulturgutschutz – Neugründung Notfallverbund

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Geheimnisvolle Zeichen: Das Rätsel der Zauberhandschrift aus dem 18. Jahrhundert ist gelöst.

Schon einmal berichteten wir über das rätselhafte Manuskript mit Zaubersprüchen im Besitz der UB. Der von Wissenschaftlerinnen der Bibliothek entschlüsselte Inhalt der Geheimschrift ist jetzt transkribiert und als Klartext unter dem Titel:
Man wirt ganz konfus von al Zeichen im Repository der Universität KOBRA zu finden.
Auf knapp 90 Seiten erstreckt sich der geheimnis- volle Text im Original. Statt Buchstaben enthält er chiffrierte Schriftzeichen, dazwischen Planetensymbole und Zeichnungen von Geistern. Als die Universitätsbibliothek das Manuskript 2012 erwarb, war den Expertinnen der Abteilung Sondersammlungen schnell klar, dass das Werk aus dem späten 18. Jahrhundert stammt. Doch was darin steht, blieb bis zur Dechiffrierung ein Rätsel, daher der Arbeitstitel Zauberhandschrift.

Weiterlesen Zauberhandschrift – Entschlüsselter Text jetzt in KOBRA

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Von den Kasselerinnen und Kasselern liebevoll so genannt: DIE MURHARDSCHE

Den vermutlich längsten Namen unter den Bibliotheken im deutschsprachigen Raum dürften die Kasseler haben: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel.
Das dritte Namenselement Murhardsche Bibliothek war im Webauftritt der UB Kassel bislang nur als Standortseite geführt. Seit heute können Bürgerinnen und Bürger wie auch Mitglieder der Hochschule über eine eigene Startseite auf das breite Spektrum der von den Brüdern Murhard gestifteten wissenschaftlichen Stadtbibliothek zugreifen. Damit sind jetzt beide am Brüder-Grimm-Platz verorteten historisch gewachsenen Bereiche der UB prominent und übersichtlich im Webauftritt der Universitätsbibliothek vertreten.

Mit der neuen Seite finden Sie sich schneller zurecht.

Schneller zurechtfinden mit der neuen Seite: Lernort Murhardsche.

Lernort Murhardsche:
Wer das Gebäude der Murhardschen Bibliothek und deren Bestände zum Recherchieren und Lernen nutzen möchte, findet unter dem Stichwort LERNORT MURHARDSCHE aktuelle Übersichten und Ansprechpersonen
zur Orientierung im Gebäude, zu den historisch gewachsenen Signaturgruppen sowie zu den standortspezifischen Besonderheiten im Serviceangebot.

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Mehr erfahren zu Geschichte und Perspektiven: Profil Murhardsche

Profil Murhardsche:
Besucherinnen und Besuchern der Stadt wie auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern der nordhessischen Region bietet die neue Seite PROFIL MURHARDSCHE Interessantes und Wissenswertes zu den Bibliotheksstiftern Friedrich und Karl Murhard, zur Geschichte des Hauses und zum zukünftigen Profil der Murhardschen Bibliothek. In zeitgemäßer Interpretation des Stifterwillens wird sie sich nach Abschluss der Sanierung als  lebendiger Ort sozialer und kultureller Interaktion für Hochschule und Region positionieren.

 

Brüder-Grimm-Platz 4a: Zwei unter einem Dach mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Das Team der Murhardschen steht Ihnen für alle Fragestellungen rund um die Servicetheken, zu Beständen und zur Orientierung im Haus zur Verfügung.
Das Team der Landesbibliothek ist Ansprechpartner für sämtliche Themen der hessischen Geschichte und Landeskunde sowie für das wertvolle historische Erbe.

 

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Wilhelm Böttner: Auguste, Erbprinzessin von Hessen-Kassel

Einen aus landeshistorischer Sicht bemerkenswerten Ankauf verzeichnen dieser Tage die Sondersammlungen der UB Kassel: das gut erhaltene und reichverzierte Tagebuch von Kurfürstin Auguste wurde kürzlich bei einer Auktion in Berlin ersteigert.

Für einen Ankauf der besonderen Zimelie sprach unter anderem der starke Regionalbezug: die Aufzeichnungen geben Aufschluss über das Leben des Kasseler Kurfürstenhauses zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Dokument liefert ein umfangreiches persönliches Portrait einer Frau aus dem Hochadel und gibt lebendigen Einblick in ihre Lebens- und Gedankenwelt. Interessant im Kontext der Grimm-Forschung ist außerdem, dass Jacob und Wilhelm Grimm dem nach Augustes Wohnsitz benannten Schönfelder Kreis angehörten, der sich in Opposition zu Kurfürst Wilhelm II. um die Kurfürstin und deren Sohn Friedrich gebildet hatte. Weiterlesen Wertvoller Ankauf: Tagebuch der Auguste von Hessen

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Ein Haus, das uns allen am Herzen liegt, feiert in diesem Jahr seinen 110. Geburtstag: Die Murhardsche Bibliothek, von den Brüdern Friedrich und Karl Murhard als Bürgerbibliothek geplant und noch bis heute der Ort, der Sie mit Literatur und Fachwissen versorgt, blickt auf eine ebenso stolze wie bewegende Geschichte zurück.
Wir gratulieren mit einem kleinen Dreiteiler, in dem wir vom War, vom Ist und vom Werden dieses wunderbaren Hauses berichten möchten und starten mit Teil 1


Bildungshungrig und weltoffen : Wie zwei Kasseler Brüder das Stadtbild prägten

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Portrait der Brüder Murhard von Johann Jacob Eduard Handwerck (Quelle: Onlinearchiv ORKA der Universitätsbibliothek Kassel)

Die Frage nach der Motivation der beiden Brüder eine Bibliothek zu gründen, führt uns bis in ihre Kindheit zurück: Friedrich und Karl entstammten einer Beamtenfamilie und waren umgeben von Rentmeistern, Juristen und Staatswissenschaftlern. Bereits einer ihrer Vorfahren hatte eine Familienstiftung ins Leben gerufen, die den vielversprechendsten Söhnen des Murhardclans das Studium finanzieren sollte. Karl und Friedrich gehörten nicht dazu… doch übertrug sich vielleicht schon damals der Stiftungsgedanke in ihr Leben und Werk.

Beide waren bildungshungrig und weltoffen, reisten gern und schrieben viel. Über Friedrich, den „Hallodri“, wird gemunkelt, er habe Reisebücher über Länder geschrieben, die er selbst nie gesehen habe 🙂  sodass man in seine Reihe der Charaktereigenschaften auch noch das Adjektiv ‚kreativ‘ einfügen kann.
Beide studierten: Friedrich Mathematik und Physik an der Georg-August-Universität in Göttingen, Karl Rechts- und Staatswissenschaften, zunächst in Göttingen, später an der Philipps-Universität in Marburg. Die Liebe zur Politik in Verbindung mit freiheitlichem Denken wurde ihnen beiden – dem einen Bruder mehr, dem anderen weniger – zum Verhängnis. So heißt es, Friedrich sei aufgrund seiner politischen Schriften mehrfach inhaftiert gewesen. Doch auch Karl soll ein Mal hinter ’schwedische Gardinen‘ geraten sein.

Auf einer Reise nach Paris besuchten sie die dortige Nationalbibliothek. Karl befand hier: „Die Nazional-Bibliothek gleich[t] in der Einrichtung der Kasselischen [Landesbibliothek] vollkommen„, doch mit der Göttinger Universitätsbibliothek könne die Pariser Bibliothek nicht standhalten, „schon weil letztere keine Bücher ausleihe„… (aus: Olten, Rainer: Karl Murhard).
Zurück in seiner Heimatstadt Kassel verschlug es den weltoffenen Nationalökonom in die Enge des Staatsdienstes. Hier „erlebte er in der obrigkeitsstaatlichen Organisation einer kurhessischen Behörde bei stumpfer, geistloser Tätigkeit die Macht der absoluten Herrschaft, sah in seiner Vaterstadt die Unterdrückung der Freiheit, und er erkannte die Ohnmacht des Einzelnen, sich dieser Unterdrückung zu entziehen.“ (vgl. Olten).
Warum beide Brüder dennoch im Staatsdienst blieben und eine höhere Verwaltungslaufbahn anstrebten, Karl als Archivar bei der Kasseler Ober-Rentkammer und Friedrich als Bibliothekar in der Landesbibliothek Kassel, kann man nur erahnen. Einer der Gründe mag der Wunsch gewesen sein, die Familientradition fortzuführen.

Doch dem bürgerlich-liberalen Geist blieben sie verbunden. Und dieser brachte die beiden auch dazu, ein Testament aufzusetzen, dessen Auswirkungen bis heute Bestand haben und über das wir in einem weiteren Teil berichten werden.

Martin Reymer
Simone Baum

 

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