Landes- und Murhardsche Bibliothek

Von 1978 an war die ‚Immenhäuser Gutenberg-Bibel‘ über mehr als drei Jahrzehnte zusammen mit den kostbarsten Handschriften der Landesbibliothek wie beispielsweise dem Hildebrandlied und dem ‚Kasseler Willehalm‘ vielbewunderter Teil einer Dauerausstellung im damals eigens hierfür erbauten Ausstellungstresor im Untergeschoss der Murhardschen Bibliothek.
Mit dem Beginn der umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten im Haus am Brüder-Grimm Platz musste diese Präsentation aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Die Ausstellungsstücke kehrten zurück in die Dunkelheit der Tresore.

‚Immenhäuser Gutenberg-Bibel‘, Initiale P
Weiterlesen Neu in ORKA: Die ‚Immenhäuser Gutenberg-Bibel‘
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Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil (Leitung Abt. IV: Landesbibliothek)

Seit seiner Erwerbung durch die Universitätsbibliothek Kassel 2006 gehört der Kasseler Teilnachlass von Franz Rosenzweig – einem der bedeutendsten und einflussreichsten Religionsphilosophen deutscher Sprache – zu den am stärksten nachgefragten und beforschten Nachlassbeständen des Hauses. Das umfangreiche Material mit Briefen, Briefkopien, Textentwürfen, Fotos und anderen Dokumenten aus der Zeit von 1901 bis 1929 ergänzt die großen Sammlungen von Rosenzweigs Korrespondenz im Leo Baeck Institut (Center for Jewish History) in New York und dem Archiv der Familie Rosenstock-Huessy im Dartmouth College im amerikanischen Hanover.

Weiterlesen Kasseler Teilnachlass von Franz Rosenzweig ist online
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Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil-Amann (Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek)

Als der Pfarrersohn Carl Bernhardi 1799 in Ottrau bei Ziegenhain geboren wurde, da regierte noch Wilhelm IX. die Landgrafschaft Hessen-Kassel, die bei Bernhardis Tod am 1. August 1874 schon längst Geschichte und unter preußischer Regierung im Deutschen Kaiserreich aufgegangen war. 

Bernhardi war ein politischer Mensch, der in seinem langen Leben zahlreiche Regierungsformen und Regierende erleben musste: so war er nicht nur Untertan des Landgrafen, dann Kurfürsten von Hessen-Kassel, sondern auch des Westphälischen Königs Jérôme sowie der preußischen Könige und Deutschen Kaiser. 

Weiterlesen „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – Carl Bernhardi und die Paulskirchenverfassung
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ein Gastbeitrag von Dr. Timo Kirschberger (Stellv. Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek)

„Nicht gerade überwältigend war der erste Eindruck, den die Stadt Kassel – allerdings in nachtschlafender Zeit – auf mich machte. Die Dunkelheit der Strassen und Plätze – denn auch der Königsplatz war sehr spärlich erleuchtet – fiel mir gegenüber anderen grossen Städten geradezu auf.“

Hans Hoche

So schildert der 1872 in Breslau geborene Hans Hoche in seinen Kasseler Erinnerungen die ersten Eindrücke von Kassel bei der Ankunft mit dem Nachtzug aus Berlin im Januar 1899. In den folgenden 28 Jahren erschloss sich Hoche nach und nach die terra incognita in Nordhessen, die ihm zu einer neuen Heimat wurde. Bestens in der Kasseler Kulturwelt vernetzt, beschränkte Hoche seine Erkundungen dabei nicht auf die Fuldastadt selbst. Er streifte immer wieder ins Umland aus und hat in den insgesamt drei Bänden seiner Erinnerungen (der dritte aus zwei Teilbänden bestehend) ein in Breite und Tiefe eindrucksvolles Zeugnis Kassels und Nordhessens hinterlassen, das die größeren Dimensionen der Regionalgeschichte umfasst und das faszinierende Einblicke in die Kasseler Kulturszene zwischen Jahrhundertwende und Weimarer Republik gewährt.

Weiterlesen Neue Veröffentlichung zur Regionalgeschichte auf KOBRA: Die Kasseler Erinnerungen Hans Hoches (1872-1957)
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Ein Gastbeitrag von Dr. Brigitte Pfeil-Amann (Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek)

Handschriftliche Buchstabenformen folgen heute wie früher Moden und zeigen nicht nur zeittypische, sondern oft auch geographisch bedingte Unterschiede. Diese feinen Unterschiede in Form und Duktus macht sich die ‚Paläographie‘, die Lehre von den Formen und der Entwicklung von Schriften, zunutze, um undatierte historische Schriftstücke zeitlich einordnen zu können. Bis etwa in die Zeit der Reformation ist es Spezialisten möglich, das Alter einer Handschrift anhand ihrer Formsprache auf etwa ein Vierteljahrhundert genau zu bestimmen (danach wird der Zeitrahmen ‚unschärfer‘). – Vom legendären Paläographen Bernhard Bischoff (+ 1991) wird erzählt, dass er Schriften des 8.-12. Jahrhunderts (vor allem aus dem bayerischen Raum) nicht nur einzelnen Schreibwerkstätten, sondern sogar den darin tätigen einzelnen Schreibern zuordnen konnte.

Zina Cohen und Ira Rabin bei der Untersuchung der Kasseler Torarolle mit Hilfe des Spektrometers
Weiterlesen Handschriftenforschung mal anders: Die Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung untersucht Kasseler Torarolle
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Citizen Science in der Landesbibliothek

Haben Sie Spaß am Entziffern handgeschriebener Texte und alter Schriftarten, wie der Kurrentschrift? Mögen Sie Worte, die schon lange aus dem Sprachgebrauch verschwunden sind? Möchten Sie mehr über das frühere Kassel und seine Persönlichkeiten erfahren? Wenn ja dann lassen Sie uns zusammen forschen und helfen Sie mit, Geschichte(n) festzuhalten.

Weiterlesen Die Reisetagebücher des Heinrich von Dehn-Rotfelser (Jahre 1847-1848) 
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Ein Gastbeitrag von Dr. Brigitte Pfeil-Amann (Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek)

Pünktlich zum Schütz-Jubiläumsjahr (anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz) gelang der Universitätsbibliothek Kassel die Erwerbung eines umfangreichen und reich illuminierten Studentenstammbuchs aus dem Besitz der Komponistenbruders Georg Schütz (1587-1637). 

Stammbuch des Georg Schütz (1608-1613), 8° Ms. hist. 29, Bl. 83r
Weiterlesen Hochkarätiger Zugang für die Schütz-Sammlung der Universitätsbibliothek
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3D-Darstellung der Landes- und Murhardschen Bibliothek am Brüder-Grimm-Platz

Das im Herbst 2021 für die Campusbibliothek eingeführte digitale Orientierungs-system mapongo bietet 3D-Visualisierung der Räumlichkeiten und Bestände jetzt auch für den zweitgrößten Standort der Universitätsbibliothek. 

Die 3D-Darstellung sämtlicher zugänglichen Bereiche inkl. Regalflächen, Lernplätzen und Serviceangebote verbessert die Orientierung im Gebäude. mapongo erleichtert außerdem die Suche nach einzelnen Medien und zeigt den Weg zum Buch. Was im Katalogportal KARLA gefunden wird und sich am Brüder-Grimm-Platz befindet, ist mit einem Link versehen, der über mapongo den Regalbereich des gesuchten Mediums markiert. Lange Suchwege durch die Regalreihen können so vermieden werden.

Geplant ist, sukzessive weitere Standorte der Universitätsbibliothek mit Detailansichten auszustatten und zugänglich zu machen. Auch sollen weitere Funktionen für das System entwickelt und freigegeben werden. 

mapongo mit Sitz in Cottbus gehört zu den renommierten Anbietern im Segment der 3D-Gebäudeinformationssysteme und ist mit seinen digitalen Produkten bereits in zahlreichen Bibliotheken vertreten, darunter die Uni Marburg, die TIB Hannover und die SLUB Dresden.


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Ein Vivat dem Landgrafen – Zum Geburtstag Moritz‘ des Gelehrten | Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil, Leiterin Landesbibliothek und Abteilung Sondersammlungen

Am 25. Mai 2022 jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, genannt, der Gelehrte. Johann Christoph Kalckhoff schrieb Mitte des 18. Jahrhunderts in seinen Hassia Literata (UB/LMB Kassel, 2° Ms. Hass. 71, 123r-v) über ihn: „Er war ein trefflicher Theologus, guter Jurist, galanter Medicus, excellenter Philosophus, unvergleichlicher Mathematicus, herlicher Polyglotus, großer Poet, großer Historicus, herrlicher Orator, in summa ein Pansophus und bewunderungswürdiger Polyhistor.“

Erich August: Portrait von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel mit seiner Familie (um 1618-1630)

Weiterlesen Moritz zum 450. Geburtstag
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