Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil (Leitung Abt. IV: Landesbibliothek)
Seit seiner Erwerbung durch die Universitätsbibliothek Kassel 2006 gehört der Kasseler Teilnachlass von Franz Rosenzweig – einem der bedeutendsten und einflussreichsten Religionsphilosophen deutscher Sprache – zu den am stärksten nachgefragten und beforschten Nachlassbeständen des Hauses. Das umfangreiche Material mit Briefen, Briefkopien, Textentwürfen, Fotos und anderen Dokumenten aus der Zeit von 1901 bis 1929 ergänzt die großen Sammlungen von Rosenzweigs Korrespondenz im Leo Baeck Institut (Center for Jewish History) in New York und dem Archiv der Familie Rosenstock-Huessy im Dartmouth College im amerikanischen Hanover.
ein Gastbeitrag von Dr. Timo Kirschberger (Stellv. Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek)
„Nicht gerade überwältigend war der erste Eindruck, den die Stadt Kassel – allerdings in nachtschlafender Zeit – auf mich machte. Die Dunkelheit der Strassen und Plätze – denn auch der Königsplatz war sehr spärlich erleuchtet – fiel mir gegenüber anderen grossen Städten geradezu auf.“
Hans Hoche
So schildert der 1872 in Breslau geborene Hans Hoche in seinen Kasseler Erinnerungen die ersten Eindrücke von Kassel bei der Ankunft mit dem Nachtzug aus Berlin im Januar 1899. In den folgenden 28 Jahren erschloss sich Hoche nach und nach die terra incognita in Nordhessen, die ihm zu einer neuen Heimat wurde. Bestens in der Kasseler Kulturwelt vernetzt, beschränkte Hoche seine Erkundungen dabei nicht auf die Fuldastadt selbst. Er streifte immer wieder ins Umland aus und hat in den insgesamt drei Bänden seiner Erinnerungen (der dritte aus zwei Teilbänden bestehend) ein in Breite und Tiefe eindrucksvolles Zeugnis Kassels und Nordhessens hinterlassen, das die größeren Dimensionen der Regionalgeschichte umfasst und das faszinierende Einblicke in die Kasseler Kulturszene zwischen Jahrhundertwende und Weimarer Republik gewährt.
Wer sich im Internet bewegt, hinterlässt digitale Spuren. Alles, was wir im Internet tun – jeden Klick den wir machen, jeden Link den wir besuchen, wie lange wir uns einen bestimmten Inhalt ansehen – wird gesammelt, gespeichert, verarbeitet und (potentiell) weiterverkauft. Die Verarbeitung unserer Daten ist ein lukratives Geschäft und das Motto: „Wenn du nicht für das Produkt bezahlst, bist du selbst das Produkt …“ ist mittlerweile als Binsenweisheit zu betrachten.
Zum großen Finale des Jubiläumsjahrs der Universität 50 + 1 am 30. Juni – dem Campusfest, präsentiert auch die Universitätsbibliothek ein buntes und vielseitiges Programm: Einen klassischen Bücherflohmarkt wird es geben, mit breitem Angebot von der wissenschaftlichen Publikation bis zur spannenden Sommerlektüre, dessen Erlös in diesem Jahr an die Ukrainehilfe der Universität gehen wird. Außerdem einen Aktionsstand im Campus Center mit Gewinnspiel rund um die Standorte und Bestände der UB.
Schauen Sie doch mal bei uns vorbei! – Besucher:innen, die die Campusbibliothek noch nicht kennen, erhalten in einer Führung eine erste Orientierung im weitläufigen Gebäude der Campusbibliothek mit ihren vielfältigen Lernplatzangeboten. Eine weitere Führung gewährt Blicke hinter die Kulissen der Bibliothek, dorthin, wo sich sonst ausschließlich Mitarbeiter:innen aufhalten: Die Magazine im Tiefgeschoss, in denen tausende Bücher und Zeitschriftenbände aufbewahrt werden, wie auch der sogenannte Bücherbahnhof, wo täglich viele Hände dafür sorgen, dass gewünschte Medien bereitgestellt und zurückgegebene wieder in die Regale geräumt werden und alles so rasch wie möglich am richtigen Platz landet.
Wenn nur noch Google wirklich weiterhilft – Ein Vortrag von Dr. Brigitte Pfeil, Leitung Landesbibliothek und Sondersammlungen – Mit einem kleinen Bündel Briefen von Kristina Pfeiffer-Raimund aus den 1920er Jahren, das vor wenigen Jahren unerwartet in den Sondersammlungen der Universitätsbibliothek landete, begann die komplizierte Suche nach Informationen über die Verfasserin: eine heute weitgehend vergessene Kasseler Autorin. Der Vortrag rekonstruiert Leben und Werk dieser Frau und nimmt mit auf eine ‚Schnitzeljagd‘ durch geistes- und religionsgeschichtliche Untiefen des frühen 20. Jahrhunderts, nicht nur in Kassel. (15 Uhr, Campus Center, Ebene 1, Seminarraum 6)
Wissenschaftliches Arbeiten und Publizieren – Zum Programm gehören außerdem Servicedesks zur wissenschaftlichen Fachberatung und zum Publizieren mit kup, dem Kasseler Universitätsverlag und mit KOBRA, dem Publikationsserver der Universität. Ein Informationsstand im Campus Center bietet außerdem Beratung zum Thema Forschungsdatenmanagement.
Literatur mit Bezug zur Ukraine – Speziell zum Campusfest haben Fachwissenschaftler:innen der UB Medien unterschiedlicher Fachgebiete zusammengestellt, die sich mit der Politik, Wirtschaft, Geschichte und Literatur etc. der der Ukraine, Russlands und angrenzender Gebiete beschäftigen. Der Zeitungslesebereich mit seinen Sesseln lädt ein, sich in Ruhe in das eine oder andere Buch zu vertiefen. Auf unserer Webseite #StandwithUkraine gibt es außerdem Informationen, Zugänge und umfangreiche Zusammenstellungen rund um dieses Themenfeld.
Besuchen Sie uns auf dem Campusfest und, falls Sie es noch nicht sind, werden Sie Nutzer:in der Universitätsbibliothek und beantragen Sie einen Bibliotheksausweis.
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Viele Vorteile des Open Access liegen auf der Hand: freier Zugriff auf wissenschaftliche Inhalte (fast) unabhängig von der wirtschaftlichen Situation und institutionellen Anbindung der Rezipient:innen, bessere Auffindbarkeit, leichtere Rezipierbarkeit und tendenziell höhere Zitationsraten. Was aber wenn ein natives Open-Access-Angebot nicht genutzt werden kann oder soll – etwa weil die Kosten nicht übernommen werden können, im entsprechenden Bereich keine adäquate Open-Access-Zeitschrift existiert oder die Publikation aus den im vorigen Beitrag genannten Gründen closed-access erfolgt ist?
Ein Beitrag von Sarah Dellmann – Der 16. Juli ist der Welttag der Schlange. Grund genug, sich einmal mit der bibliothekseigenen KOBRA zu beschäftigen.
Die Schlange der UB Kassel heißt KOBRA (Kasseler OnlineBibliothek, Repository und Archiv) und ist eine Plattform, auf der Sie (Kopien ihrer) Publikationen online publizieren und damit weltweit auffindbar, frei zugänglich und dauerhaft adressierbar machen können. Also keine Schlange im klassischen Sinn, aber sie bietet auch für Schlangeninteressierte aller Disziplinen Lesenswertes.
Sie liefern den Text, wir machen den Rest – Für Wissenschaftler*innen der Universität Kassel bietet die Universitätsbibliothek anlässlich der Open Access Woche 2020 (19. bis 23. Oktober) einen Rundum-Service zur Zweitveröffentlichung an – Die Relevanz von freiem Zugang zu Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Publikationen online ist nicht zuletzt während der Corona Pandemie deutlich geworden. Anfang April dieses Jahres hatten wir in unserem Blog dazu aufgerufen, das Zweitveröffentlichungsrecht zu nutzen (grünes Open Access) und eine Kopie der eigenen Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden auf dem Hochschulschriftenserver KOBRA (Kasseler Online Bibliothek, Repository und Archiv) einzustellen. Das Interesse war groß, aber vielen fehlte die Zeit.
Unter dem Motto Sie liefern den Text – wir machen den Rest prüfen wir während der diesjährigen Open-Access-Woche, welche Ihrer Veröffentlichungen online auf KOBRA zugänglich gemacht werden dürfen und unterstützen Sie beim Einstellen.
Helfen Sie bei der Literaturversorgung: Laden Sie Ihre Publikationen auf KOBRA hoch! Ein Beitrag von Dr. Sarah Dellmann
Angesichts der coronabedingten Schließung arbeiten wir auf Hochtouren, um das Angebot im Bereich der E-Books und E-Journals zu erweitern (1) und die Literaturversorgung aufrechtzuerhalten. Auch Sie können in dieser Situation dazu beitragen, Literatur für Forschung und Lehre frei zugänglich zu machen, indem Sie Ihr „Zweitveröffentlichungsrecht“ wahrnehmen und eine Kopie Ihrer Artikel für Zeitschriften und Sammelbände auf dem Hochschulschriftenserver KOBRA (Kasseler Online Bibliothek, Repository und Archiv) bereitstellen (2).
Als die Universität Kassel im November 2005 eine Open-Access-Policy verabschiedete, war sie eine der ersten in Deutschland und Vorreiterin. Die Policy empfahl den Grünen Weg des Open Access, also die frei zugängliche Zweitveröffentlichung von Zeitschriftenartikeln auf Schriftenservern wie dem universitätseigenen KOBRA. Im Sommer 2018 wurde sie umfassend um die Empfehlungen erweitert, in Gold-Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen, bei diesen in Herausgeber- und Gutachterollen mitzuwirken und den Übergang von Subskriptionszeitschriften zum Open Access zu unterstützen. Wenn Sie Ihre eigene Open-Access-Zeitschrift herausgeben wollen, steht Ihnen beispielsweise Open Journal Systems der UB zur Verfügung. Weiterlesen Open Access Week 2019: Gold hui – Grün pfui?
Seit Kurzem ist die bisher wenig bekannte aber ansehnliche Künstlerbuchsammlung der Universitätsbibliothek Kassel auch im portal.wissenschaftliche-sammlungen.de zu finden. Das Portal ist Teil der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, zu deren Auftrag unter anderem auch die bundesweite Förderung von Sichtbarkeit und Nutzbarkeit wissenschaftlicher Sammlungen gehört.
Debatin, Marjike: Der eigene Schnack, Signatur: 75 Kun KBS 256