Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil, Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek und Leitung Sondersammlungen und Dr. Timo Kirschberger, Fachreferat Hassiaca
Nun gut, mit der Bayerischen Staatsbibliothek, die inzwischen 2,5 Millionen Digitalisate online gestellt hat, können wir natürlich nicht mithalten … Trotzdem sind wir schon auch ein bisschen stolz darauf, dass wir heute in ORKA das 20.000ste Objekt online gestellt haben.
Auch Bibliotheken brauchen einen Freundeskreis. Insbesondere solche, die, wie die UB Kassel, einen wertvollen Altbestand besitzen, der erhalten und gepflegt werden muss. Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben 2006 den Freundeskreis der Landes- und Murhardschen Bibliothek gegründet und seitdem die Kosten für zahlreiche Reparaturen und Restaurierungen teilweise oder sogar vollständig übernommen. Mitgliederbeiträge, wie auch große und kleine Spenden helfen, das schriftliche historische Erbe der Region zu bewahren und nach Abschluss der Sanierung auch wieder in Ausstellungen zu zeigen.
Werden auch Sie Mitglied und genießen Sie exklusive Veranstaltungen speziell für unsere Freundinnen und Freunde. Dazu gehört unter anderem auch der jährliche Besuch des Handschriftenlesesaals mit einer Präsentation wertvoller Stücke aus dem historischen Bestand. Einige Impressionen aus der Veranstaltung im Oktober, sind in der Bildergalerie zu sehen (s.o.).
Wie Sie Mitglied werden können? Schreiben Sie eine E-Mail an: direktion@bibliothek.uni-kassel.de oder rufen Sie uns an: +49 561 804-2117.
Historische Gestaltung der Murhardschen Bibliothek wird wieder hergestellt. Neben den großen Maßnahmen wie der Errichtung des neuen Anbaus oder der Umgestaltung des Südturms gibt es auch Restaurierungsarbeiten, die den Räumlichkeiten des historischen Gebäudes ihre ursprüngliche Gestalt zurückgeben. Dazu gehören unter anderem die steinerne Brüstung am Treppenaufgang zur Servicetheke wie auch das Treppengeländer zum ersten Obergeschoss.
Ein mehr als 1.000 Briefe umfassender Teilnachlass von Rebecka Mendelssohn Bartholdy und Gustav Dirichlet geht in das Eigentum der Universitätsbibliothek Kassel über.
Die Philosophisch-Politische Akademie e.V. mit Sitz in Bonn überträgt der UB Kassel in großzügiger Weise das Eigentum am Teilnachlass Dirichlet, um diesen für die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts außerordentlich bedeutsamen Bestand in seiner Gesamtheit für die Öffentlichkeit zu erhalten und dessen freie Zugänglichkeit auf Dauer sicherzustellen.
Brief von Rahel Varnhagen an Rebecka Dirichlet vom 21. Mai 1832
Die Briefe stammen aus dem Nachlass des früh verstorbenen Philosophen Leonard Nelson (1882-1927), eines Urenkels von Rebecka und Gustav Dirichlet, der seine Bibliothek und seinen weiteren Besitz der Philosophisch-Politischen Akademie (PPA) vermacht hatte. Sie waren in der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsstaats in die Landesbibliothek Kassel überführt und seither dort aufbewahrt worden.
ORKA ist die digitale Schatzkammer und das Onlinearchiv der Universität Kassel für Handschriften, Nachlässe, Fotos, Musikalien, Zeitschriften, Monografien und Karten. Sukzessive werden hier die wertvollen historischen Bestände der Landesbibliothek und der Murhardschen Bibliothek verzeichnet. Nachdem wir im August 2017 über das Erreichen der 500.000-Seiten-Marke berichtet hatten, können wir nun nach knapp anderthalb Jahren vermelden: Die 600.000-Seiten-Marke ist gefallen.
Die UB Kassel ist in Bewegung. Auch im zu Ende gehenden Jahr war die Sanierung das beherrschende Thema. Die beiden größten Bibliotheksstandorte Campusbibliothek und Murhardsche Bibliothek werden seit 2015 bzw. 2017 bei laufendem Betrieb saniert. Das fordert von uns, aber auch von Ihnen, unseren Nutzerinnen und Nutzern, viel Geduld und Verständnis für Sperrungen, Lärm und andere Beeinträchtigungen.
Gestern wurde es am Brüder-Grimm-Platz kurzzeitig ziemlich spannend: die großen Glasflächen, die den Lesesaal im neuen Anbau der Murhardschen Bibliothek zu einem hellen lichtdurchfluteten Arbeitsbereich machen sollen, wurden angeliefert und über mehrere Stunden mit einem Spezialkran eingebaut. Eine heikle Angelegenheit, die nur mit viel Fingerspitzengefühl erledigt werden konnte. Hier ein paar Bilder:
An der Entschlüsselung von historischen Dokumenten der Universitätsbibliothek Kassel können sich ab sofort Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Möglich macht dies eine neue Crowdsourcing-Funktion in den Online-Archiven ORKA und Grimm-Portal.
Crowdsourcing-Arbeitsfläche mit einem Brief von Wilhelm Grimm an David Theodor August Suabedissen vom 23. Dezember 1816
Die Universitätsbibliothek erhält Verstärkung bei der Erschließung ihrer wertvollen Schätze. Tausende von historischen Fotografien, gedruckten und handschriftlichen Dokumenten warten auf ihre Entschlüsselung. Bisher konnten diese über das Onlinearchiv der Universität ORKA und das Grimm-Portal ausschließlich recherchiert und genutzt werden. Mit der neuen Funktion steht für die wissenschaftliche Erforschung und Erschließung dieser Quellen ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sich auch Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Eingabe von Daten beteiligen können.
Am Mittwoch, 20. Juni, um 18 Uhr im Freiraum der Grimmwelt, Kassel werden die Funktionalitäten des neuen Instruments zur Bürgerbeteiligung vorgestellt.
Zahlreiche wertvolle Druckerzeugnisse aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts übergab der Inhaber des Melsunger Bernecker-Verlags, Conrad Fischer, kürzlich an die Universitätsbibliothek Kassel. Die großzügige Spende umfasst mehr als 150 Drucke und Zeitungsbände.
Ein Beitrag von Dr. Brigitte Pfeil, Leitung Abteilung IV: Landesbibliothek und Leitung Sondersammlungen
Mit dem Ankauf mehrerer Briefe von Wilhelm Grimm aus den Jahren 1815 bis 1816 auf einer Auktion konnte die UB Kassel ihre umfangreiche Sammlung um ein paar interessante Originale ergänzen.
Brief von Wilhelm Grimm an David Theodor August Suabedissen, Signatur: 4° Ms. hist. litt. 15[519,6
Das kleine Konvolut enthält sechs Briefe an den Theologen und Pädagogen David Suabedissen, die sich bisher in Privatbesitz befanden. Suabedissen – gut ein Jahrzehnt älter als die Brüder Grimm – gehörte zu deren näherem Bekanntenkreis in Kassel und stand bis zu seinem Tod 1835 über mehr als zwei Jahrzehnte in regem brieflichem Kontakt mit beiden. Die jetzt erworbenen Briefe Wilhelm Grimms an den in Leipzig weilenden Suabedissen entstanden zu einer Zeit, in der Wilhelm Grimm erst seit kurzem den Posten des Bibliothekssekretärs an der Kasseler Landesbibliothek inne hatte.